Montag, 12. November 2012




Das habe ich in meinem letzten Post verschwiegen.

In Salamanca habe ich ein Reisebüro besucht. Für mich wurde klar, so kann ich nicht mehr weitergehen. Die Ausrüstung ist ungenügend und die Motivation ist nicht mehr voll vorhanden. Täglich so zu frieren macht einfach keinen Spass und Freude gehört einfach zu diesem Weg. In Spanien mich neu auszurüsten wäre zu kompliziert geworden. Das Heimweh, das Wetter, meine Ausrüstung und meine zunehmenden Rückenschmerzen, vermutlich durch die Kälte, haben mich überzeugt, dass es besser ist, hier meine Pilgerreise zu unterbrechen. Mit solchen Temparaturen und soviel Regen, so früh schon, habe ich nicht gerechnet. Es sieht auch nicht nach Besserung aus, und in ein paar Tagen ginge es noch höher hinauf. Bis Santiago wären es noch ca 20 Tage gewesen und das schien mir einfach nicht mehr machbar. Zudem ist es sehr einfach wieder in Salamanca einzusteigen, egal von wo ich dann auch herkommen werde. Ich möchte diesen Weg geniessen und nicht einfach hinter mich bringen.
Dass ich über den Winter nicht hier in Spanien bleiben würde war mir schon seit längerer Zeit klar. Es zeigte sich, dass viele Unterkünfte im Winter geschlossen sind. Viele haben keine Heizung und so ist es schwierig nasse Kleider zu trocknen. Viele Wege in den Bergen sind im Winter nicht passierbar und auf Strassen ausweichen will ich nicht unbedingt. All das habe ich mir in meiner Planung nicht so recht vorstellen können. Einige Zeit habe ich mir auch überlegt in ein Kloster zu gehen, für eine bestimmte Zeit, um spanisch zu lernen. Dazu war aber das Heimweh zu gross. Während dem Wandern geht das ja, aber in einer Klosterzelle hätte ich es kaum ausgehalten. So finde ich es vernünftig und gut nach Hause zurück zu gehen und mich auf den Frühling zu freuen.
Allen die mich hier im Blog begleitet haben, die vielen, die mir Kommentare gesendet haben allen möchte ich ganz herzlich danken. Es war für mich immer wieder schön zu sehen, wieviele meinen Pilgerblog aufrufen. Natürlich werde ich weiterhin sehen ob noch Kommentare von euch eintreffen, und darüber werde ich mich besonders freuen.
Am 2. November hörte für mich der erste Teil meiner Pilgerreise auf. Wenn immer möglich werde ich im Frühjahr wieder auf einen der Jakobswege gehen. Also sind für die nächste Zeit hier keine Einträge mehr zu erwarten. Im April aber werde ich hier bestimmt wieder über meine Pläne berichten.
Allen einen guten Winter, gute Festtage und Tschüss bis zum Frühjahr.

Mit frohem Pilgergruss trotzdem Ultreia Pilger Johann



8 Kommentare:

  1. Hallo Pilger Johann
    Bist du schon zu Hause eingetroffen und hast dich hier wieder eingelebt. Ich hoffe man sieht sich einmal über debn Winter damit du auch noch persönlich von deinen Erlebnissen berichten kannst. Ich versteh dich gut und finde es auch für deine familie schön, wenn sie dich wieder in der Nähe haben.
    Liebe Grüsse
    Rita aus der Innerschweiz

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  2. Hallo Johann - oder wieder Hansruedi?
    Ja, da hast Du völlig recht - wieso frieren, wenn Du nächsten Frühling wieder voller Kraft, Freude und bei angenehmerem Wetter Deine Pilgerreise fortsetzen kannst? Da gibt es gar keinen Grund - soviel Sünden wirst du nicht abzuverdienen haben, dass Du durch den asturischen Schnee stampfen müsstest! Damit du nicht zur Übung und aus dem Training kommst, hättest Du ja in der ganzen Schweiz verstreut Geschwister zu besuchen - zu mir müsstest du dir noch ein Schwimmtraining aneignen! Super; erhol Dich gut, schau, dass es dem Rücken wieder gut geht und geniesse die Zeit mit Deinen Lieben. Auch wir werden in Medellin eine lange Pause einlegen und vermutlich erst im nächsten Jahr weiterreisen. Geniesse die Kleiderauswahl, die Migros, das Brot, das saubere Bett und das alles, ohne suchen zu müssen.
    Mit herzlichen Grüssen
    Brigitte und Lukas

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  3. Zum letzten Mal also für eine Weile - hallo Pilger Johann
    Die einzig richtige Entscheidung - das Leben ist auch dazu da, dass man seine Wege immer wieder und zwar selber bestimmen kann. Sich abplagen, wenn das pilgern doch eigentlich das Herz erfreuen sollte, kann es einfach nicht sein- Die Blog Einträge werde ich vermissen, konnte ich doch so auch ein wenig mein Fernweh stillen - werde mich dann eben auf den Arnold-Blog konzentrieren. Wenn ich Dein Gesicht anschaue - wenigstens dort wo man Gesicht sieht, dann schaut einem doch ein anderer Hansruedi entgegegen. Wie dem auch sei - ich habe mich gefreut, dass und vorallem wie du diesen Weg gegangen bist.

    Alles Liebe und Gute
    Astrid

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  4. Hallo Pilger Johann

    Hab wieder einmal deinen Blog konsultiert und was sehe ich? Unseren Bruder vor und nach der Rasur! Demzufolge kehrst du wieder in unsere "Zivilisation" zurück. Recht hast du! Im Frühjahr brauchst du dann nicht mehr zu frieren. Deine Lieben werden sich wohl sehr freuen, dich wenigstens den Winter über bei sich zu haben.

    Geniesse hier die nahende Adventszeit und das bevorstehende Weihnachtsfest mit deiner Familie. Das Pilgern läuft dir nicht davon.....

    Liebe Grüsse und gute Besserung
    Theres

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  5. Lieber Johann,

    da deine Eintragungen nun enden, wollte ich mich noch bei dir bedanken, dass du den Geist des Jakobswegs durch den Blog für mich am Leben gehalten hast. Ich habe immer gerne von deinen Abenteuern gelesen und mich auf nächstes Jahr gefreut, wenn ich selbst wieder losgehe. Ich freue mich sehr, dass du die Weihnachtszeit mit deiner Familie verbringen wirst, besonders mit deinen Enkelkindern. Eine gute Entscheidung!
    Wünsche dir schöne Festtage in der Heimat, die hast du dir verdient.

    Viele Grüße
    Simon (Le Puy-Conques)

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  6. Hallo Pilger Johann
    Habe Deinen Blog eben mehr oder weniger zufällig gefunden und mit grossem Interesse gelesen.
    Ich bin auch von Mai bis August 2012 nach Santiago (und Finisterre) gepilgert, in 88 Tagen von Lausanne aus. Viele Deiner Beschreibungen und Fotos habe ich wieder erkannt.
    Schade dass Du es nicht bis Santiago geschafft hast. Aber ich finde Du hast die richtige Entscheidung getroffen. Es muss vor allem Spass machen und hat sonst keinen Sinn.
    Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Weg bald zum Ende gehen kannst.
    Ultreia, Buen Camino!
    Esther

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    1. Schön von dir zu hören, obwohl wir uns glaube ich nicht begegnet sind. also ich habe es natürlich bis Santiago geschafft und sehr genossen, und ein zweites oder drittes Mal werde ich das sicher auch noch erleben. Ich starrte wieder im April und fahre direkt nach Lourdes. Dort werde ich wieder für zwei Wochen Freiwilligenarbeit verrichten und anschliessend von dort weg irgendwie nach Santiago pilgern
      Mit frohem Pilgergruss Ultreia Pilger Johann

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  7. Schön :-D
    Nein wir sind uns sicher nie begegnet, ich war dir immer mindestens eine Woche voraus. Trotzdem verbindet uns irgendwie ein gemeinsamer Weg. Ich empfinde das zumindest so.
    Alles Gute
    Estger

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