06. 07. Nach dem Schreiben des Blogs bleibt mir noch genügend Zeit Cahors zu besichtigen.
07. 07. Heute ist Frühturnen angesagt. 150 m geht es nach Gahors sehr steil hinauf. Die Treppen sind in den Felsen gehauen und sehr unregelmässig. Dafür ist oben eine wunderschöne Aussicht auf diese alte Stadt. Den ganzen Tag bleibe ich auf diesem Plateau und es geht nur mehr wenig auf und ab. Dafür gibt es auch keine Dörfer mehr an meinem Weg und der einzige Laden den ich antreffe ist geschlossen. So muss ich meinen Salami ohne Brot essen, immerhin wenigstens etwas im Magen. Die Gite in Montcuq ist auch noch voll belegt, es passt halt wieder einmal alles zusammen. Ich reserviere in einem chambres d'hotes ein Bett. Diese Art zu Übernachten ist mit B+B zu verglichen. Private vermieten Zimmer mit Frühstück, manchmal auch mit Nachtessen. Hotels sind meistens wesentlich teurer. Meine Unterkunft finde ich auf Anhieb und wie ich da stehe und kontrolliere ob ich richtig bin, kommen 2 Norwegerinnen und fragen ob ich einenSchlafplatz habe. Sie sind noch am suchen und so nehme ich sie mit zu meinem Logis und siehe da es hat auch für sie ein Zimmer frei. Alle sind glücklich. Die 2 haben ein Bett, die Frau hat ein Zimmer mehr vermietet und ich konnte jemandem behilflich sein. In der Nacht gibt es dann ein sehr heftges Gewitter mit viel Regen. Schön dass es in der Nacht ist und nicht wenn ich unterwegs bin.
08. 07. In Montcuq ist heute Sonntag Markt. So habe ich die Möglichkeit mein Mittagessen einzukaufen. Anschliessend geht es weiter munter rauf und runter, allerdings ist es sehr streng da dieWege aufgeweicht und sehr rutschig sind. Um 11.30 bin ich in Lauzerte und auch hier ist ein Einkaufscenter den ganzen Tag offen. Auch in der Stadt ist Markt und es wären viele Möglichkeiten heute meinen Vorrat zu vergrössern, aber ich kaufe nichts ein es reicht noch. Um 16.30 komme ich zur Gite in St. Martin, 10 km vor Moissac. Das ist die erste Gite auf meinem Weg die einen Swimmingpool hat, und den benutze ich natürlich sehr gerne. Für heute bin ich der einzige Gast, morgen sind wieder 12 Personen angemeldet. Zum Glück habe ich kürzlich zugeschaut wie man Miesmuscheln isst, denn heute bekam ich einen riesigen Teller davon als Vorspeise.
09. 07. Es ist wirklich nicht weit bis Moissac und schon vor 10 Uhr stehe ich vor dem riesigen Portal der Kathedrale.
Einen Kaffee gönne ich mir noch auf dem Platz vor der Kirche und dann geht es weiter ca 12 km eben am Kanal entlang. Kurz nach Moissac gab es noch einige Bänke dem Kanal entlang, aber ich fand es noch zu früh für meine Mittagsrast. In Frankreich rächt sich jede Gelegenheit die nicht genutzt wird. Denn nun hat es keine Sitzgelegenheit mehr und das Mittagessen muss lange warten. Auf einm unbequemen Stein esse ich doch endlich meine Wurst und Brot, welches ich in Moissac gekauft habe. Bei einer alten Bäuerin kaufe ich später noch einige Aprikosen, Bio natürlich. Es geht bald einmal über die schöne Brücke, unten fliesst die Garonne, hinauf geht es in mein Etappenziel Auvillar. Die Gite ist sauber, günstig und richtig gut.
10. 07. Ohne Frühstück geht es auf den Weg, aber sicherheitshalber kaufe ich im 1. Laden für das Mittagessen ein. Ich habe gelernt, dass man keine Möglichkeit auslassen darf. Heute geht es wieder viel auf und ab und schon nach 2 Stunden Marschzeit finde ich ein Restaurant für eine Zwischenverpflegung. Bis jetzt habe ich heute noch keinen Pilger gesehen und jetzt sitzen wir plötzlich mit 7 Pilgern zusammen. Doch die Gruppe löst sich schnell wieder auf, zu zweit ziehen alle weiter ausser ich der alleine geht. Um 16.30 beende ich meinen Pilgertag nach 33 km durch schöne und abwechslungsreiche Gegenden. In Lecture finde ich bei den Schwestern von Carmel Unterkunft.
11. 07. Vermutlich habe ich die Schwwester nicht richtig verstanden, ich gehe wie ich meine dass sie es gesagt hat, und das ist dann ein ziemlicher Umweg. Trotzdem finde ich auf den rechten Weg und es geht zügig in Richtung der Stadt mit dem wohl bekanntesten Verhütungsmittel. Unterwegs muss ich mich entscheiden, 5 km Umweg und dafür kann ich Romieu besuchen, oder etwas weniger zu leisten. Ich entschliesse mich für Romieu und das ist gut so. Ganz alleine wandere ich auf dem Hauptweg und die Kirche und das Kloster sind sehenwert.
müde komme ich nach etwa 35 km am Ziel an und finde sehr schwer eineUnterkunft. Die Damen von der Touristeninfo sind auch nicht gerade hilfsbereit. Ein Zettel mit den Unterkünften und ein sehr ungenauer Stadtpan müssen reichen. Endlich nach einigen Telefonaten finde ich ein Bett in einem 1 Stern Hotel für 55 Euro inkl. HP. Im Hotel kostet es dann halt einfach nocheinmal 5 Euro mehr. Aber was solls ich möchte schlafen können. Ich habe ein Bett gewollt und nun habe ich deren 4 in meinem Zimmer, das rechtfertigt sicher auch den höheren Preis.
12. 07. In der Nacht erwache ich ob einem komischen Geräusch. Es ist das Badewasser im Zimmer nebenan. Klar es ist ja auch schon 7.00 Uhr. So gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen. Ein gutes Frühstück und wohlgelaunt gehe ich um 8.30 auf den heutigen 26 km Tripp. Wieder einmal treffe ich eine Pilger an, obwohl doch in Condom alles ausgebucht war. Vermutlich sind alle lange vor mir aufgestanden und rennen schon ihrem Ziel entgegen. So recht gemütlich wandere ich singend und betend durch die Gegend. Schon um 15.30 bin ich in der Gite von Fritz, einem deutschen Pilger der sich hier niedergelassen hat und nun seinerseits Pilger betreut. Schön hier zu sein. Ich kann endlich wieder einmal meine Kleider in der Maschine waschen und mir Zeit zum Schreiben nehmen. Da am Samstag National Feiertag ist, buche ich bereits heute für Freitag und Samstag. Nun riecht es sehr gut aus der Küche und ich warte mit einem riesen Hunger auf das Nachtessen. Es gibt eine Supper Pilgersuppe mit allem Gemüse, Fleisch und Suppe. Der nächste Bericht wird dann bereits aus Lourdes geschrieben werden. In ca 8 Tagen sollte ich dort sein.
Mit frohem Pilgergruss Ultreia Pilger Johann
Lieber Pilger Johann
AntwortenLöschenSandalen können viel länger leben als man denkt. So hat Lukas seine Sandalen hier in Sucre von einem Schuhmacher für 7 Fr. mit gebrauchten Autopneus neu besohlen lassen. Sie halten sehr gut und Lukas schätzt die nun viel bessere Besohlung besonders. Gestern waren wir etwa 15 km wandern - das war mehr als genug für mich. Ich staune über deine Fitness. Spürst du keine Beschwerden? Du freust dich bestimmt sehr auf Lourdes - muss ein wunderschöner, eindrücklicher Ort sein.
Mit herzlichem Gruss
Brigitte und Lukas
Hoi mitenand
AntwortenLöschenleider hani euri bloggeradresse velore, choend er mer si nommol zuecholo hkesseli@bluewin.ch Nei i ha kei Beschqwerde, usser das i mengisch dFranzose noed ae so recht verstand aemmel ehri Asichte. aber mehr gohts guet und i bi immer onderwegs.
Hoi Johann
LöschenHier noch unsere Adresse: ich poste sie gleich hier, so geht sie nicht verloren: www.lukasbrigitte.ch
Mein Muskelkater ist abgeklungen, die Spanische Sprache macht immer noch Kopfzerbrechen.
Herzliche Grüsse
Brigitte
Hallo Johann
AntwortenLöschenGespannt lese ich deine unterhaltsamen und schönen Kommentare. Ich denke diese Reise iste eine ganz besondere Lebensschule. Manchmal she ich dich ganz klar vor mir und kann mir gut vorstellen wie deine Reaktionen sind.
Liebe Grüsse aus der Innerschweiz
Rita und Peter
Du schreibst von Deinen wachsenden Französischkenntnissen und vom Französisch lernen. Soeben habe ich 7 Tage (Brigitte20 Tage) Spanischunterricht genossen/erlitten. Somit hocken wir im selben Boot. Aber Reisen mit etwas Kenntnis der Landessprache macht bedeutend mehr Spass. Wenn sich nur meine grauen Zellen nicht so sehr dagegen sträuben würden!
AntwortenLöschenBon voyage, bueno viaje! Bonne chance, Suerte!
Lukas, z.Zt. Bolivien
Hallo Pilger Johann
AntwortenLöschenAuch wenn ich bisher erst einen Kommentar abgegeben habe, warte ich immer mega gespannt, ob wohl Neuigkeiten in Deinem Blog zu lesen sind. Ach, wie gerne wäre ich doch auch unterwegs, vorallem in Frankreich - alleine schon wegen all den guten Sachen, die ich seinerzeit genossen hatte. Du kommst wirklich flott voran - ich staune!!! Gell es ist schon so, Du lebst jetzt in einer völlig anderen Welt - und ich danke das ist auch gut so - geniess Deine Freiheit - Du hast sie dir verdient...
Liebe Grüsse
Astrid aus Wangen a/Aare
Lieber Johann,
AntwortenLöschensoeben habe ich mir deine Schilderung meiner Leiden auf dem Jakobsweg durchgelesen und sehr gelacht. Dass ich wie auf Eiern lief, trifft es genau. Es kommt mir schon ewig vor, dass wir gemeinsam durch Frankreich wanderten. In Conques hat mich früh am Morgen ein ehrenamtlicher Helfer zum nächsten Bahnhof gefahren wo ich in letzter Sekunde in den Zug nach Paris sprang. Ein paar Stunden später wurde ich in Straßburg von meinem Bruder abgeholt und direkt ins Krankenhaus nach Stuttgart gefahren. Dort habe ich mir die Blasen verarzten lassen und die Ärztin hat mich wegen meiner Frage ob ich denn nicht hätte weiterlaufen können schallend ausgelacht. Das hat mich dann beruhigt, da ich sehr gezweifelt habe, ob meine Entscheidung abzubrechen richtig war. Auch heute noch, in der fünften Woche nach Abbruch meiner Pilgerreise sind die Wunden nicht ganz verheilt. So Gott will werde ich den Weg noch dieses Jahr in St.Jean fortsetzen.
Ich wünsche dir einen erfüllenden Aufenthalt in Lourdes und viel Freude auf deinem weiteren Weg.
Viele Grüße aus Stuttgart
Simon