Donnerstag, 21. Juni 2012







18. 06 2012   Meine Zeit in Le Puy

Schon von auswärts wollten wir ein Bett in Le Puy organisieren, aber das war nicht möglich. So suchen wir nach dem Besuch in der Kathedrale die Touristeninformation. Dort erfuhren wir, dass nur noch in der Jugi bezahlbare Plätze frei sind. Diesen Entscheid habe ich aber später sehr bereut. Die Jugi war wahrscheinlich vor 1000 Jahren schon uralt. Sie ist dreckig, ungepflegt, kein Warmwasser, am besten möglichst schnell zum  vergessen. Ich habe mich fürchterlich aufgeregt weil die anderen beiden Zimmermitbenützer ihre Ware auf unseren Betten ausgelegt hatten. Wenn es möglich gewesen wäre,ich hätte sofort gezügelt. So brauchte ich ein, zwei Bier, etwas zwischen die Zähne und dann ging es ab ins Bett. Kurz nach ein Uhr kommen die Beiden, wahrscheinlich direkt aus der Brauerei ins Zimmer, wenigstens roch es danach. 

19. 06 Schon um 07.00 sind wir im Pilgergottesdienst und ich darf als Messdiener behilflich sein. Welch eine Ehre, dem Bischof Brot und Wein reichen zu dürfen, das kommt auch nicht alle Tage vor. Den Rest des Tages verbringen wir mit bummeln, Stadtrundfahrt, einkaufen, Geld besorgen und am Abend ein gemütliches Nachtessen. Meine Sandalen haben seit dem Fusterli ( Luzern ) bis hierhin gehalten. Jetzt liess ich sie noch einmal nähen, kaufte aber zur Sicherheit neue Treter in Le Puy.

20.06  Heute gibt es einen faulen Tag. Tagebuch und Blog schreiben, Stadtbummel und einfach ein wenig sein. Um 12.40 Uhr verlässt mich meine Zeitfrau. Es war geplant, dass sie bis Le Puy geht und dort mit dem Zug in die Schweiz zurück fährt. 
So nun bin ich wieder alleine ohne Übersetzerin, auch keine Unterhaltung mehr. Ich wollte es ja so, und so wird es auch wieder gut sein alleine auf dem Weg. An die Umstände in der Jugi habe ich mich gewöhnt und mancher Pilger in früheren Zeiten wäre dankbar gewesen wenigstens so etwas zu finden. Gut, vor tausend Jahren war er ja auch gut bedient, da sie zu dieser Zeit etwas neuer war. Also Pilger Johann sei zufrieden und dankbar für alles was du bekommst.

21. 06. Heute nehme ich die nächste Etappe unter die Füsse und freue mich riesig meinen Weg fortsetzen zu können. Ich bin gespannt was mich wieder alles erwartet und wie ich mich fühle in dieser Weite des Hochlandes.
So wie dieser Brunnen in Le Puy fliesst auch meine Zeit, ich möchte sie nutzen und ziehe weiter.
Allen die mich begleiten in Gedanken und im Gebet, und mich mit Einträgen bestärken möchte ich ganz herzlich danken. Es ist sehr schön diese Beiträge von euch zu lesen und zu erfahren was zu Hause los ist.




Nun gut der Pilger geht auf seinen Weg bis zum nächsten Mal
mit frohem Pilgergruss Ultreia Pilger Johann

1 Kommentar:

  1. Eugenie, Käthe, Annemarie, Josef24. Juni 2012 um 19:23

    Hallo Pilger Johann,
    der Alltag hat uns wieder! Wir lesen mit großem
    Intresse deine Zeilen. In Gedanken sind wir noch
    oft auf dem Pilgerweg. Dein Tagebuch wird uns fürs
    nächste Jahr zum weitermachen motivieren.
    Wir wünschen dir alles Gute und Gottes Segen
    auf deinem weiteren Weg.
    Gerne denken wir an die Begegnungen mit dir!
    Die 4 Pilger aus Deutschland

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