Montag, 13. August 2012

07.08. Heute beginne ich wieder meinen Blog genauer zu fuehren. Am Vormittag gehe ich nocheinmal durch den ganzen heiligen Bezirk und besuche die verschiedenen bedeutenden Orte. Auch zuende ich noch eine letzte Kerze fuer alle Familienmitglieder, Bekannten und Freunde an der Grotte an. Alle sind im Gebet eingeschlossen und dem Schutze der heiligen Maria empfohlen. Um 11 Uhr besuche ich die deutsche Messe, es wird wieder die letzte fuer lange sein und als Abschluss meiner Zeit in Lourdes dienen. Mit schwerem Herzen, und der Ungewissheit je wieder in Lourdes sein zu koennen, verlasse ich um 12.00 diesen Kraft und Segensort.


 Nachdem es in den letzten Tagen nass und kuehl war, ist es heute sehr schoen und warm. Die Wanderung durch den Wald kommt fuer mich gerade richtig. Schon um 16 Uhr bin ich im Kloster in Betheram. Hier habe ich auch bei der Anreise uebernachtet. 3 Naechte werde ich an denselben Orten naechtigen wie bei meiner Anreise nach Lourdes.
08. 08. Bei der Anreise nach Lourdes hat mir der Pfarrer von Arudy geraten, alles auf der Hauptstrasse zu gehen. Weshalb ist mir heute nicht klar, denn jetzt gehe ich auf dem Pilgerweg und es ist herrlich ohne Autos abseits des Verkehrs zu gehen. Vielleicht mache ich einige Hoehenmeter zusaetzlich aber es lohnt sich auf alle Faelle. Um 16 Uhr bin ich im Pfarrhaus von Arudy und bin froh angekommen zu sein. Es sind wieder viele Leute hier. 2 junge Maedchen aus Paris, 2 Priester aus Senegal, eine Deutsche die in Spanien lebt, 3 Italiener mit Fahrraedern, eine junge Franzoesin die im Zelt im Garten uebernachtet und ich. Alle muessen wieder mithelfen das Abendessen vorzubereiten. Der Pfarrer dirigiert wie er es gerne haben moechte, und wir gehorchen ihm natuerlich.
09. 08. Es ist schon am Morgen sehr warm und es soll noch waermer werden. Nun mein Weg ist geplant und auch diese 24 km werde ich meistern. Allerdings geht es nicht ganz so schnell wie ueblich, einige Pausen zusaetzlich sind schon noetig. Trotzdem bin ich um 15 Uhr schon in der Gite von Oloron. Schoen etwas Zeit zu haben nach dem sehr anstrengenden Tag. Leider ist die Mediathek geschlossen, ich wollte hier unbedingt noch ins Internet, jetzt muss das halt noch etwas warten. Das ist nun die letzte Uebernachtung in der gleichen Gite wie bei der Anreise, morgen ist der Weg auch fuer mich wieder total neu.
10. 08. Ohne Fruehstueck verlasse ich die Gite, finde aber sehr schnell ein offenes Cafe. Gestaerkt ziehe ich los, immer auf der Suche nach den schattigen Stellen auf meinem Weg, denn es ist wieder sehr heiss heute. Um 14 Uhr bin ich am Ziel und geniesse das Nichtstun. Leider funktioniert der Getraenkeautomat in der Gite nicht, einen Einkaufsladen gibt es in diesem kleinen Dorf auch nicht,  und so bleibt mein Durst bis zum Abendessen. Wir sind immer alleine unterwegs, aber am Abend sind Sophie, Helene, Marie, Ursula und ich immer in der gleichen Gite. Dazu gesellt hat sich auch noch Babtist ein junger Franzose. Aber morgen trennen sich unsere Wege. Ursula ist schon heute weiter gegangen, ich werde morgen mehr km leisten wie die jungen Leute.
11. 08. Aus dem Automaten welcher waehrend unserem Abendessen repariert wurde, kann ich mein Fruehstueck beziehen. Um 07 Uhr mache ich mich auf den Weg und schon nach wenigen hundert Metern verlaufe ich mich und muss zurueck um den Weg wieder zu finden. Bald einmal schliesse ich auf Marie auf und wir gehen gemeinsam weiter. Eine Stunde spaeter haben wir auch Babtist eingeholt.


 Bis zum Etappenort Mauleon gehen wir gemeinsam und verpflegen uns aus dem Rucksack bevor wir uns trennen. Die vier Jungen bleiben hier, ich moechte noch ca 10 km weitergehen. Es ist wieder sehr heiss und ich geniesse diese Wege durch den Wald.

Ab Dienstag werde ich solche Schattenspender vergebens suchen. Nach ca 10 km geht auch mein Pilgertag zu Ende. Ich uebernachte bei privaten Leuten in Ordiap. Der Hausherr ist bereits 8 Mal nach Santiago gepilgert und weiss viel zu erzaehlen. Es ist eine fantastische Unterkunft mit gutem Essen, Wein und sehr netten Gastgebern. Ein Paar aus Ungarn uebernachtet auch hier.


12. 08. Schon um 07.30 Uhr verlasse ich nach einem ausgiegigen Fruehstueck diese schoene Unterkunft. Sofort geht es auch zur Sache, 2x sind Paesse mit je 400 Hoehenmetern zu ueberwinden. Ein gutes Einlaufen fuer den Dienstag, dann sind am Stueck 1400 Hoehenmeter zu bewaelltigen. Obwohl es heute auch nur ca 24 km sind, will der Weg einfach nicht enden. Endlich kurz nach 16 Uhr bin ich am Ziel. Fuer heute habe ich mir noch einmal ein Hotel gegoennt.Hoch oben auf einem Pass 15 km vor St. Jean Pied de Port. Ich habe ein sehr kleines aber gemuetliches Zimmer mit einer fantastischen Aussicht.
13. 08. Leider ist es neblig, so kann ich die grandiose Aussicht nicht fotografieren um sie auch euch zu zeigen. Zuegig gehe ich bergab und erwarte bald einmal die Einmuendung des GR 65 auf dem ich von Genf her lange gegangen bin. Es geht viel laenger als gedacht, dafuer ist der Weg nachher umso kuerzer nach meinem Zielort. 10.51 Uhr stehe ich vor dem Eingangstor von St. Jean Pied de Port.

Ein weiteres Ziel ist erreicht, froh und gluecklich suche ich die Unterkunft und finde dieselbe auch sofort. Nun habe ich Zeit fuer meine Blog, die Post von Nadine abzuholen, das Dorf zu besichtigen und einige Einkaeufe zu erledigen.

Mit frohem Pilgergruss Ultreia  Pilger Johann

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