Puenta de la Reina ist ein sehr bekannter Ort auf dem Jakobsweg und schon frueh am Vormittag bin ich hier und es ist noch sehr ruhig im Staedtchen. Mein Weg verlaeuft nun hauptsaechlich an der Sonne und es wird lange , sehr lange bis ich endlich in Estella meine Unterkunft im Sportcenter beziehe.
18. 08. Schon sehr frueh stehen viele Pilger auf und auch ich kann nicht mehr schlafen. So mache ich mich auf den Weg und nach ca 2 km sollte ein Weinbrunnen am Wegrand stehen. Eine Weinfirma hat hier extra fuer die Pilger eine Trinkstelle eingerichtet. Jeder darf so viel Wein trinken wie er will, es darf einfach nichts abgefuellt und mitgenommen werden, ausser natuerlich die abgefuellten Pilger. Leider ist das Fass zu meiner fruehen Wanderzeit noch leer, so muss ich ohne Staerkung weiter, vielleicht ist es auch besser so. Da ich so frueh gestartet bin, und nicht schon um 14 Uhr mein Tagewerk beenden moechte, haenge ich noch ein groesseres Stueck des Weges an meine geplante Etappe. Schlussendlich sind es ueber 40 km heute, und das ist dann schon sehr viel, fast etwas zuviel fuer den Pilger Johann, er merkt auch, dass er keine 20 Jahre mehr ist. In Viana ist heute Abend ein Fest. Bis um 1 Uhr in der Nacht ist ein riesiger Betrieb auf dem Stadtplatz und ich kann nicht schlafen. Ich sitze am Fenster und schaue dem Treiben zu.
19. 08. Still ist es heute frueh in den Strassen, alle Spanier erholen sich noch von der langen Nacht. Nur fuer den Pilger Johann und fuer viele andere Pilger gilt das nicht. Logrono ist eine groessere Stadt, hier mache ich meinen Mittagshalt. Leider hat kein Fotogeschaeft geoeffnet, klar es ist ja auch Sonntag, mit meiner Kamera stimmt etwas nicht mehr. Alle Fotos mit Blitzlicht sind viel zu dunkel und ich weiss nicht woran es liegen koennte. Es geht weiter bis Ventosa und hier habe ich eine super Herberge angetroffen. Diese Herberge ist ganz speziell. Durch alle Raeume zieht ein Duft von Raeucherstaebchen und Duftkerzen. Auch hallt es im ganzen Haus von Choralgesaengen und Klostermusik, man fuehlt sich in eine andere Zeit und Anlage versetzt. Die Herbergsleitung spricht zudem auch deutsch und ist sehr hilfsbereit. Zum Abschluss gibt es im nahen Restaurant ein guenstiges aber sehr feines Abendessen.
Hallo Pilger Johann
AntwortenLöschenWenn Du so schnell vorwärts kommst - was willst Du mit 3-4 Jahren - in diesem Tempo kannst Du in dieser Zeit ja ganz Europa ablaufen. Nein echt, ich bewundere, wie rasch Du vorwärts kommst. Noch nie habe ich Klagen gelesen - hast Du nie Blasen? Knieschmerzen? Rückenweh? und wie stets mit Heimweh? - ich weiss, es gibt sicher Momente wo man an seine Grenzen kommt, müde ist, Hunger hat oder einfach aus irgendeinem Grund genug hat. Aber eben auch das gehört dazu! Mir bereitet es höchsten Genuss, Deine Berichte zu lesen! Mach weiter so - liebe Grüsse Astrid aus Wangen a/A.