Montag, 6. August 2012

21. 07. Um 14.00 oeffnet das Infocenter fuer die Pilger. Da werde ich mich informieren wie es weitergehen kann. Es ist ziemlich kopliziert, da ich das vorgaengig haette tun sollen. Jetzt wuesste ich die Adresse, aber ich stehe ja schon hier und muss nun sehen was sich machen laesst. Ein Empfehlungsschreiben des zustaendigen Pfarrers habe ich natuerlich nicht dabei. Die Tatsache, dass ich aus der Schweiz bis hierher gelaufen bin, die guten Wuensche des Pfarrers auf dem Pilgerbrief und mein Wille ueberzeugen die Verantwortlichen und ich erhalte die Zusage, sicher einmal fuer 2 Wochen bleiben zu duerfen. Eine grosse Freude fuer mich dieses Ziel erreicht zu haben. Schon sehr lange war es mein Wunsch hier in Lourdes den Kranken dienen zu duerfen. Auch eine Unterkunft ist gefunden, wenn man mit wenig zufrieden ist, findet man auch das passende. 



Nun kann ich es geniessen und spaziere gemuetlich auf der Esplanade dem grossen Platz vor der Kirche. Da staune ich wiedereinmal ueber die Zufaelle die es geben kann. Ploetzlich stehe ich vor Ludwig einem deutschen Jakobspilger mit dem ich am 30. 06. in Figeac das letzte Bier getrunken habe. Jeder ging seinen eigenen Weg, er bis zum Samporpass hinauf. Jetzt ist er auf der Heimreise und fuer 2 Tage hier in Lourdes blockiert. Wenn wir abgemacht haetten, wir waeren uns wohl kaum begegnet.
22. 07. Mein Dienst an den Pilgern beginnt erst am Montag, so habe ich Zeit mich in Lourdes alleine umzusehen. Vieles kommt mir wieder in den Sinn von meinen 2 letzten Pilgerfahrten hierher, vertrautes und doch wieder anders. Es macht schon sehr nachdenklich diesen Massen in Rollstuehlen, Betten, zu Fuss und all den begleiteten Kranken und Invaliden zu begegnen. Dazu noch die vielen Hundert von aussen nicht krank aussehenden betend und flehend zu erleben. Alle singen und beten in der Hoffnung auf die Hilfe und die Kraft durch Jesus Christus unserem Herrn. Seit langer Zeit kann ich hier auch wieder einmal einer deutschen Messe beiwohnen und mitfeiern.
23. 07. Ausbildung ist angesagt, den ganzen Tag lernen wir was es heisst Hospitaliere zu sein. Wir lernen den ganzen heiligen Bezirk kennen und auch die wichstigsten Haeuser der Stadt. In der Mittagspause schlendere ich ueber einen Platz und kann es kaum glauben. Isabella und ihr Papa stehen hier und es gibt ein herzliches Wiedersehen. Diese beiden mussten ihren Pilgerweg am 15.07. in Aire-sur-lAdour abbrechen. Isabella wohnt in Bosten USA und hat ihren Papa in Marseile besucht sie wollten den Jakobsweg gemeinsam machen. Er hatte dan aber dermassen Blasen an beiden Fuessen, dass sie abbrechen mussten. Bevor sie nun nach USA zurueckkehrt haben sie noch Zeit und sind nach Lourdes gefahren. Sie sind aber nicht wegen mir hier, ihr Bruder leistet zur Zeit auch seinen Dienst als Hospitaliere.Trotzdem war es sehr schoen diese beiden nocheinmal zu treffen. Um 20.00 habe ich meinen ersten Einsatz an der Lichterprozession. Unsere Aufgabe ist es die Prozession ruhig und geordnet durchfueheren zu lassen.
24. 07. Noch einmal ist Schulung heute. Herr und Frau Dr. Sottong betreuen dies Woche alle Deutsch sprechenden Helfer, wir sind nur zu zweit, dafuer haben wir einen sehr guten Kontakt. Wir lernen den Werdegang von Lourdes kennen und besuchen alle Kirchen und Spitaeler. Auch an alle anderen wichtigen Orte werden wir gefuehrt. Am Nachmittag lernen wir den Ablauf im Bahnhof kennen. Auch das ist eine unserer Aufgaben, ankommende und abreisende Pilger in die Zuege oder Busse zu begleiten. Es will gelernt sein, die Rollstuehle und Liegebahren richtig in die Hand zu nehmen und in den Zug zu heben. Gestern war uebrigens auch eine Ausbildung wie wir uns in den Baedern zu verhalten haben, wann ich dort eingesetzt weerde weiss ich noch nicht. Heute Abend bin ich wieder fuer den Ordnungsdienst an der Lichterprozession eingeteilt. Es macht mich gluecklich hier sein zu koennen und den Kranken und Behinderten dienen zu koennen.
Die Ausbildung ist vorbei und ich leiste meine Mithilfe bis zum 04. 08. 2012. Laenger als zwei Wochen kann eigentlich nicht Dienst geleistet werden. Zudem hat es in der Ferienzeit sehr viele jugendliche Gruppen die mithelfen moechten. Ich werde sicher meine Einsaetze nicht mehr auf die Ferienzeit planen. In der uebrigen Zeit sind sie auch viel mehr auf diejenigen angewiesen, die zwischendurch kommen koennen.
Nun nimmt alles seinen Lauf, ich weiss was wo zu tun waere, wuerde da nicht jeden Tag alles geaendert und anders angeordnet. Es herrscht zum Teil ein riesiges Durcheinander, jeder neue Chef moechte alles auf seine Art erledigt haben. So wissen selbst die erfahrensten Helfer nie genau wie es ablaeuft fuer heute. In dieser zweiten Woche ist eine Gruppe aus Deutschland angereist welche Dienst in der Hospitalite leistet. Markus der Pfarrer ist nun Verantwortlicher fuer alle deutschsprechenden Helfer diese ganze Woche. So habe ich schnell Kontakt zu ihnen gefunden und wurde auch sehr herzlich aufgenommen. Auch die Ausbildung laeuft ueber Markus. Gerhard und Lars leisten die gleiche Art Dienst wie ich, jedoch in einer anderen Gruppe. Die Frauen sind im Hospital eingesetzt, in der Kueche, Cafeteria und im Reinigungsdienst. Schoen mit diesen allen Kontakt zu haben und eine Gemeinschaft auf Zeit leben zu koennen. Dieses Jahr ist in Lourdes das Thema " Rosenkranz beten mit Bernadette ". Aus diesem Grund wurden Straeucher aufgestellt, an welchen Pilger oder Pilgergruppen ihren Rosenkranz anbringen duerfen. Da Markus davon wusste, haben sie vorgaengig schon einen Rosenkranz mit allen Namen der Teilnehmer vorbereitet. Diesen binden wir am Freitagabend vor ihrer Abreise feierlich an einen dieser Straeucher.



Auch eine grosse Kerze mit unseren Namen und dem Gruppennamen entzuenden wir hinter der Grotte. Am Samstagmorgen besuchen wir schon um 4 Uhr die noch stille Grotte und unsere Kerze noch ein letztes Mal gemeinsam. Sie verlassen am fruehen Morgen Lourdes und fahren zurueck nach Deutschland. Ich leiste meinen Dienst noch bis Samstagabend. Nach der Lichterprozessiopn ist auch mein Dienst hier zu Ende. Ich bleibe noch bis Dienstagmittag. Diese Zeit moechte ich noch nutzen als meine eigene private Wallfahrt. Auch sind noch einige Dinge zu erledigen bevor ich mich wieder auf den Weg mache.
Am Dienstagmittag ziehe ich los Richtung St. Jean Pied de Port dem Grenzort nach Spanien. Am Sonntag werde ich voraussichtlich dort eintreffen. Einen Tag Pause goenne ich mir dort somit werde ich am Dienstag die Grenze ueberschreiten. Ich freue mich sehr, wieder auf den Weg gehen zu koennen. Hoffentlich finde ich dort wieder mehr Ruhe und Besinnung fuer meinen weiteren Lebensweg. Hier in Lourdes war fuer mich schon sehr viel Betrieb und Hektik verbreitet.



Nun bis zum naechsten Post wuensche ich allen Lesern eine gute und schoene Zeit.


mit frohem Pilgergruss aus Lourdes  Ultreia  Pilger Johann

3 Kommentare:

  1. Liebe Grüße aus Troisdorf! Ursula und Paul

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  2. Ursula und Paul Sottong7. August 2012 um 15:13

    Lieber Pilger Johann, heute hatten wir die Zeit, Deine bisherige Reise genauer zu verfolgen. Wirklich beachtlich, was Du bisher schon alles erlebt und erfahren hast. Die Tage mit Dir in Lourdes waren ein großes Geschenk und wir hoffen, Dich vieleicht im nächsten Jahr irgendwo in Spanien auf dem Jakobsweg zu treffen, allerspätestens dann wieder in Lourdes. Gott zum Gruß Ursula und Paul

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  3. lieber johann,
    es war schön mit dir in lourdes. danke fürs beten, lacchen, die gemeinschaft, das gemeinsamen arbeiten und vieles mehr. wir werden dich auf deinem weiteren pilgerweg begleiten und dir im gebet nahe sein.
    liebe grüße von uns allen, markus

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