Freitag, 28. September 2012

21. 09. Der Rucksack ist gepackt, das Fruehstueck vertilgt und die Rechnung bezahlt. Um 8.30 Uhr mache ich mich auf den Weg zur Pilgerinformation, ich moechte einen Staempel zum Antritt meiner naechsten Wegstrecke. Aus der Stadt finde ich den Weg recht gut, nur der Jakobsweg laesst mich etwas im Stich. Die Richtung stimmt ich gehe ueber grosse Kreisel und stark befahrene Strassen immer in der Hoffnung irgendwo auf den Weg zu stossen. Endlich gegen 11 Uhr habe ich die Muschel am Wegesrand, ich bin auf dem Jakobsweg Richtung Fatima.




Zuegig geht es voran, zum Glueck bin ich schon kurz nach 3 Uhr in Padron. Eine halbe Stunde spaeter ist die Herberge bereits ausgebucht. Ich schlendere durch die Stadt, kaufe Abendessen und geniesse meine freie Zeit. Ich koche und esse fuer mich alleine, ich bin wieder Einzelpilger.
22. 09. Ich schlafe aus und erst gegen 9 Uhr geht es wieder auf den Weg. Ein Deutscher Mitpilger hat mir noch einen Tipp gegeben, so gehe ich heute 5 km weiter wie geplant, finde dafuer eine sehr schoene Herberge vor. Gut wenn man sich austauschen kann, immer wieder wissen andere wichtige Sachen. Ich koche wieder selber und das gefaellt mir.
23. 09. In der Nacht regnet es sehr stark, heute ist es stark bewoelkt aber trocken. Ich kann mich nicht auf die Spuren auf den Naturwegen verlassen, alles ist ausgeebnet. So sind heute alle Abdruecke von Schuhen und Fahrradreifen neu. Lange bin ich unterwegs ohne jemanden anzutreffen. Endlich eine Bar fuer mein Fruehstueck. Kaum bin ich hier, faengt es auch schon an zu regnen wie aus Kuebeln. Meine Pause verlaengert sich, dafuer bin ich anschliessend mit wenig Regen unterwegs. Immer wieder gibt es dann doch kleine Regenguesse aber auch diese uebersteht der Pilger Johann ohne dass er schoener wird dabei. In der Herberge angekommen faengt es wieder stark zu regnen an so dass der geplante Stadtbummel buchstaeblich ins Wasser faellt. Zum Glueck sind einige Deutsche hier so vergeht die Zeit trotzdem sehr schnell.
24. 09. Die ganze Woche soll sich das Wetter nicht aendern so ist halt der Regenschutz immer ganz oben im Gepaeck. Ich bin so froh, von Leni habe ich gestern einen Outdoor Reisefuehrer fuer diese Strecke erhalten. So wird meine Wanderung uebersichtlicher und besser planbar als mit meiner englischen Version. Mit wenig Regen komme ich gut voran und schaffe heute wieder einmal 28 km.



25. 09. Es regnet weshalb ich es sehr gemuetlich nehme mit dem Aufstehen und dem Packen. Es aendert sich nicht, den ganzen Tag gehe ich im Poncho. Fast den ganzen Tag regnet es und die Strecke ist zudem noch sehr langweilig. Durch Porrino und das riesige Industriegebiet ist nicht gerade mein Wunschweg. Aber Johann du weisst ja man nimmt was angeboten wird. So durchlaufe ich auch diese muehsame Strecke. Zum Schluss sind noch 9 km durch Wald und Flusswege angesagt was mir natuerlich bedeutend besser behagt.



In Tui, der letzten Stadt in Spanien angekommen schlafe ich noch einmal in der Gallizischen Herberge. Was heisst, sauber und guenstig.
26. 09. Nur wenige Minuten nach dem Start stehe ich auf der Europabruecke nein nicht die in Zuerich sondern die zwischen Spanien und Portugal. Das erste Mal bin ich in Portugal und sehe mir Valenca an. Diese Stadt hat eine sehr imposante Stadtmauer

und es ist schoen hier herum zu schlendern. Aber es muss noch weiter gehen, allerdings nur noch ca 16 km und das geht leicht heute. Ziemlich abgelegen finde ich die Herberge, koche selber und geniesse den Abend.
27. 09. Je laenger je mehr geniesse ich das Ausschlafen. Vor 8 Uhr ist es nicht hell, deshalb will ich auch nicht frueher auf den Weg. Es ist schoen zu sehen wo man geht, besonders bei solchen Abschnitten.


Wirklich abendteuerlich so zu wandern. Es geht noch ca 200 m hinauf und anschliessend 400 m steil bergab. Um 3 Uhr bin ich in Ponte de Lima meinem Etappenort. Eins sehr schoene Stadt mit einer tollen Bruecke ueber den Lima.

Die Herberge ist schoen, sauber und nicht ueberfuellt, ich bin gluecklich.
28. 09. Das Wetter ist gut, meine Laune auch, so wandere ich entlang der Lima. Bald schon steigt es an, ein kleiner Pass ist zu bewaeltigen. Schoen heute geht es praktisch alles durch den Wald und auf kleinen Strassen.


Einzig die Bars fehlen heute. Zum Glueck habe ich genuegend Profiant und Tee mit dabei. So kann ich heute auch einiges sparen. In der Herberge ist Internet auch noch gratis, so schreibe ich heute wieder einmal einen Eintrag in meinem Blog. Auch ein Menue im nahen Restaurant goenne ich mir , die muessen ja auch ueberleben koennen.

mit frohem Pilgergruss  Ultreia  Pilger Johann.

Donnerstag, 20. September 2012

20. 09. Es ist Aufraeumtag fuer mich. Morgen gehe ich weiter ich will wieder Pilger sein und nicht mehr Tourist. Niemand ist mehr hier in Santiago den ich noch vom Camino her kennen wuerde. Meine Compostelas habe ich schon einmal nach Hause gesandt, es waere schade wenn sie defekt oder nass wuerden. ich bin ja schliesslich doch eine Weile dafuer gelaufen.

 
 

 Fuer alle die nachgefragt haben, natuerlich auch fuer die anderen die es interessiert, ich werde wie folgt weitergehen. Ich starte hier in Santiago und werde versuchen den portugisischen Weg retour zu gehen ueber Porto, Fatima nach Lissabon. Von dort moechte ich mit dem Bus nach Sevilla und die Via de Plata nach Santiago bewandern. Ich hoffe mein Plan geht auf, so waere ich wieder ca 2 bis 3 Monate unterwegs.



Leider liegt das Bild und ich weiss nicht wie ich es drehen koennte, aber ihr werdet sicher trotzdem sehen wohin es mich in etwa zieht. Allen die mich immer wieder begleiten einen ganz herzlichen Dank es stimmt mich immer wieder froehlich von euch zu lesen.

mit frohem Pilgergruss Ultreia  Pilger Johann

12. 09.  Der Tag beginnt nicht unbedingt nach meinen Vorstellungen. Liesel reist heute nach Hause, ich habe sie verpasst. Dafuer habe ich Zeit fuers Internet. Schade es ist eine Panne im Hause und Internet funktioniert nicht. Dann halt packen und nun Fruehstueck. Hier treffe ich Andrea, der Aufsteller des Tages. Sie war mir eine so grosse Hilfe hier. Nun gilt es auch von ihr Abschied zu nehmen. So hart ist der Camino immer wieder. Du lernst nette, liebe Menschen kennen aber die Bekanntschaft ist meistens nur von kurzer Dauer. In Santiago habe ich es sehr schwer gehabt, allen die mir geholfen haben, hier noch einmal ein ganz herzliches Dankeschoen. Ich konnte eure Hilfe und Unterstuezung sehr gut gebrauchen.
Um 9 Uhr mache ich mich auf den Weg Richtung Finisterre. Die ersten 10 km sind ganz in Ordnung. Ich goenne mir eine Pause und das ist nicht gut fuer mich. Ich laufe in die falsche Richtung los, und so beginnt ein sehr langer Tag fuer mich. Geplant sind fuer heute nur ca 22 km das reicht fuer den ersten Tag nach der Pause. Im Wald treffe ich endlich einen Wanderer und er erklaert mir, dass ich ca 17 km zu weit suedlich unterwegs bin. Ich war so stolz, ganz alleine habe ich in Santiago eine SIM Karte gekauft und installieren lassen. Heute nervt sie mich gewalltig. Dauernd pibst das Telefon und endlich ist es still, dafuer ist die Karte nun gesperrt. Ich muss bis Santiago warten, um den Grund fuer die Sperrung zu erfahren, und die Karte zu entsperren. Ich habe heute Bericht von Liesel und Andrea erwartet, ich hoffe sie sind gut an ihren Zielen angekommen. Nun das Leben geht weiter auch ohne Natelverbindung. Zurueck zu meinem Weg, ich muss an einer Autostrasse entlang 13 km Richtung Norden gehen und werde dort wieder auf meinen Weg treffen. Kaum zu glauben, nach mehrmaligem Fragen gehe ich nun oberhalb dieser Stadt wieder der Autostrasse entlang in der Hoffnung dass es jetzt stimmt. Kein Mensch weit und breit, der mir den Weg bestaetigen koennte, und nie kommt eine der Ortschaften die in meinem Reisefuehrer vermerkt ist. Endlich eine Frau auf einer Terasse sie schuettelt nur den Kopf und ich vermute dass ich wieder falsch bin. Kurz darauf endlich eine Bar und dort kann ich nachfragen. Es ist so, ich bin nun viel zu weit noerdlich. Ich lasse mir den Weg aufzeichnen und gehe weiter. Zuerst ca 5 km suedlich und dann 3 km Richtung Osten, ich bin doch noch nicht auf dem Rueckweg, ich will doch nach Westen. So finde ich wenigstens kurz nach 19 Uhr den ersten gelben Pfeil. Ich bin auf dem Weg. 2 Min. spaeter stehe ich vor der Herberge, ich bin am Ende meiner Etappe und auch meiner Kraft.
13. 09. Es kann ja nur besser werden. Ich starte um 8 Uhr und komme gut voran. Ich muss ja nur den gelben Pfeilen folgen und der Weg findet sich fast von selbst, so einfach ist das.
Unterwegs erfahre ich mehr ueber die Strecke nach Muxia und ich entschliesse mich zuerst dorthin zu wandern. Anschliessend erst nach Finisterra. In Dumbria finde ich ein Hotelzimmer, teuer aber ich kann nicht mehr weiter.
14. 09. Es zieht mich schon frueh weiter, ich will endlich den Atlantic sehen. Auf diesem Weg hat es fast keine Pilger. Ich geniesse diese Einsamkeit und Ruhe und ploetzlich komme ich aus dem Wald

 und da ist er vor mir, der Atlantic. In einer einsamen Bucht finde ich diesen Strand fuer mich ganz alleine. Da steht er, der Pilger Johann im Atlantic, soo schoen !!!!!!!!



Bald ist nun Muxia erreicht, die Pilgerherberge steht direkt am Wegesrand und schnell bin ich mein Gepaeck los. Ohne Balast gehe ich zum Heiligtum von Muxia das dann aber leider geschlossen ist.

 Aber die ganze Anlage alleine lohnt diesen Fussmarsch. Zurueck in der Herberge moechte ich Nachtessen kochen. Siehe da, 2 Polinen haben zuviel gekocht und so kann ich mit ihnen teilen, respektieve sie mit mir. Mein Risottopaket schenke ich ihnen fuer den naechsten Tag. Bei einem sehr guten Glas Wein geniessen wir den Abend. Der Johann spricht mit ihnen in Englisch, obwohl er das doch gar nicht kann.
15. 09. Genau 4 Monate bin ich nun unterwegs, ich habe das Gefuehl schon eine Ewigkeit. Bei leichter Daemmerung ziehe ich los Richtung Finisterre meinem naechsten Ziel. Wieder bin ich ganz alleine unterwegs und hoere die Brandung des Atlantics, fuer einen Alpoehi schon sehr speziell. Fuer die heutigen 32 km gibt es nur eine Bar, also einteilen gilt . Es geht, hungrig und durstig erreiche ich um 15 Uhr mein Ziel. Hier will ich ausruhen und suche mir fuer die 3 Naechte eine guenstige Unterkunft. Die habe ich gefunden, nun geniesse ich das Meer, das Nichtstun und ein Bier. Nicht lange waehrt meine Rast, ich will heute noch zum Kap, gute 3 km zu Fuss. Gegen 7 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Leuchtturm. Ich erlebe hier einen wunderschoenen Abend, ganz alleine sitze ich hier auf einem Felsen. Pic Nic habe ich mitgebracht und auch ein feiner Rioja darf nicht fehlen.



Natuerlich verbrenne ich auch ein Kleidungsstueck so wie es ein alter Pilgerbrauch will. Um 21 ist das Spektakel vorbei und die Sonne hat sich verabschiedet. Ich bleibe noch, studiere und denke an zu Hause. Um 23 Uhr gehe ich still und nachdenklich zurueck zum Hotel und freue mich in einem guten Bett schlafen zu koennen.
16. 09. Zum Glueck erwache ich noch rechtzeitig und sehe aus meinem Zimmerfenster diese tolle Morgenstimmung.


Kurze Zeit spaeter ist es ein ganz normaler Sonntagmorgen. Ich spaziere durch den Hafen und das Staedtchen bis ich hungrig bin. In der Piratenbar werde ich fuerstlich bedient.


 Das alles ist essbar und der Johann geniesst es auch wenn er nicht weiss was er alles isst. Das Wetter wird immer schlechter und um 4 Uhr ist alles im Nebel. Gut war ich gestern noch am Kap, heute gibt es keinen Sonnenuntergang zu bestaunen. Ich treffe Manuela eine Schweizerin die sehnlichst Mundart vermisst. Wir holen das nach. Wir geniessen den Abend in der Piratenbar. Die Wirtin will Feierabend und so stellt sie uns kurzerhand eine Flasche Wein gratis auf den Tisch, bringt noch Kerzenlicht und verabschiedet sich.


17. 09. Heute beginnt mein Rueckweg. Ich habe mich entschlossen nur 2 Naechte hier zu bleiben und dafuer den Weg nach Santiago wieder zu Fuss zu gehen, nicht mit dem Bus denn ich fuehle mich immernoch als Pilger. Am fruehen Morgen laufe ich bei halbdunkel ueber den ganzen Strand zum Ausgangspunkt des Weges. Ueber Huegel und Weidelandschaft lege ich 34 km zurueck. Die Herberge ist schon um 17 Uhr voll belegt, ich war schon um 16 Uhr hier und habe mein Bett, ich darf also bleiben.
18. 09. Heute kenne ich einen Teil meines Weges, wenigstens dort wo ich mich am Hinweg nicht verlaufen habe. Jetzt geht es gut, einen grossen Teil des Weges gehe ich mit Pierre Andre, ein Schweizer den ich in Finisterra kennen gelernt habe. Er kennt von der Hinreise her die Herberge und wir uebernachten in dieser sehr schoenen Unterkunft, wo auch Graubuendner Dialekt gesprochen wird. Morgen sind es dann nur noch 22 km bis Santiago.
19. 09. Wir gehen wieder gemeinsam, so verlaufe ich mich wenigstens nicht mehr. Um 1 Uhr stehen wir vor der Kathedrale und es ist einfach wieder umwerfend diese Menschen, diese Freude und dieses Gefuehl zu erleben. Ich bin angekommen. Bis jetzt habe ich es in Spanien noch nie bis zu einer Paelea gebracht. Mein Begleiter kennt ein gutes Lokal und wir beschliessen unseren gemeinsamen Weg dort zu beenden. Mein Zimmer habe ich vor der Abreise gebucht, so stehe ich kurze Zeit spaeter in der Dusche. Um 14.30 treffen wir uns und gehen gemeinsam Paelea geniessen.


Jeder hat nun seine Besorgungen zu taetigen und wir vereinbaren um 18 Uhr einen Treffpunkt, an welchem auch Manuela dabei sein wird. Ich erwarte mein Paket aus der Schweiz, leider ist es noch nicht eingetroffen. Meine SIM Karte kann ich endlich auch entsperren lasssen, leider sind auch hier keine Nachrichten oder Anrufe angekommen. Um 18 Uhr treffen wir uns und gehen ein letztes Mal in die Tapas Bar um eine Kleinigkeit zu essen. Bei einer Flasche Wein in einer gemuetlichen Bar lassen wir unsere gemeinsame Zeit ausklingen. Der Abschied ist endguelltig,  ab morgen hat jeder von uns seinen eigenen Weg weiter zu gehen.

Mit frohem Pilgergruss Ultreia  Pilger Johann in Santiago







Montag, 10. September 2012

08. 09. Nur noch ein kurzer Weg bis Santiago. Es geht durch Vororte und Industrien. Endlich ist die Altstadt vor mir und ich gehe durch die Porta de Camino.



Genau um 08.46 Uhr betrete ich den Platz vor der Kathedrale, ich bin am Ziel.



Nach 2 fast schlaflosen Naechten bin ich ueberwaelltigt und kann mich vorerst nur hinsetzen, weinen,  freuen  und den Moment geniessen. Ca. 2500 Km zu Fuss alleine unterwegs, es ist herrlich das erleben zu duerfen. Nun geht es los, Credential also Pilgerbestaetigung abholen, Kathedrale und alles andere was Bedeutung hat ein erstes Mal ansehen und immer wieder staunen. Laufend treffen Pilger ein und ich besinne mich darauf ein Zimmer zu suchen bevor alles voll ist. Da meine Auswahl auf eine Herberge trifft die etwas abseits und erst ab 15.00 Uhr geoeffnet ist, reseviere ich telefonisch.

09. 09. Leider war die Wahl meines Zimmers absolut falsch. Nicht zumutbar hier zu bleiben. Obwohl ich fuer drei Naechte gebucht und bezahlt habe, ziehe ich heute Morgen wieder aus. Die naechste Herberge schaue ich mir vorher gruendlich an. Lehrgeld bezahlt man halt leider auch auf dem Pilgerweg. Nun bin ich aber gluecklich ein schoenes Zimmer beziehen zu koennen. Im Pilgergottesdienst dafuer dann einen Hoehepunkt. Aus allen Laendern sind die Pilger hier angekommen, werden begruesst und ihre Herkunft wird erwaehnt. Ein einziger Pilger aus der Schweiz ist eingetroffen, so fuehle ich mich persoenlich hier willkommen geheissen. Den ganzen Tag ueber immer wieder treffe ich Pilger die ich in den letzten Tagen ueberholt habe. Viele sehr herzliche Umarmungen und Glueckwuensche werden ausgetauscht. Eine grosse Wohltat nach all den Strapatzen.

10.09. + 11. 09.  Die Stadt und die Leute hier gefallen mir so gut, dass ich noch einen Ruhetag hier anhaenge. Immer wieder gehe ich durch die Gassen und treffe auf Pilgerfreunde. Karten schreiben, Blog aktualisieren, Kleider ergaenzen und einfach hier sein das ist mein Alltag fuer heute und morgen. Dazu plane ich meine weitere Pilgerreise. Am Mittwoch ziehe ich weiter Richtung Kap Finisterre. 

mit frohem Pilgergruss  Ultreia  Pilger Johann

Samstag, 8. September 2012



08. 09. 2012   08:48  Juhuii ich stehe vor der Kathedrale von Santiago de Compostela !!!!!!!!!!


mit frohem Pilgergruss Ultreia Pilger Johann

Freitag, 7. September 2012

04. 09. Heute habe ich verschlafen, so ruhig war es in dieser Herberge. So gehe ich noch ein wenig traeumend auf den Weg und schon nach wenigen Metern gehe ich in die falsche Richtung. Zum Glueck merke ich es sehr schnell so ist der Umweg nicht all zu gross. Nun geht es ueber Land einfach bezaubernd hier  wandern zu duerfen. Am Ende des Huegelzuges geht es sehr steil hinab ins Tal und da tauche ich seit langem wieder einmal im Nebel ein. Aber schon eine Stunde spaeter ist der Nebel weg und herrlich warm scheint die Sonne. In Sarria gibt es einen kurzen Halt und weiter geht es bis ins kleine Dorf Morgade. Eine sehr kleine Herberge ist mein Ziel, gerade richtig fuer den mueden Pilger Johann.
05. 09. Gut ausgeruht geht es weiter. Nach gut 2 Std. ist Fruestueckshalt in Portomarin,


 hier hole ich Simon wieder ein. Wir haben am gleichen Ort uebernachtet, er geht aber viel schneller als ich. Kurz zuvor hat Liesel mich eingeholt, auch sie hat am gleichen Ort geschlafen. Ihre Stoecke waren im Restaurant eingeschlossen und so wartete sie bis geoeffnet wurde. Wir kaufen fuer den Abend ein, denn Liesel will fuer uns heute kochen. Der Treffpunkt wird ausgemacht und schon sind die beiden verschwunden. Die Herrberge ist schoen, etwas abgelegen und so ist es super, dass Liesel fuer uns drei ein feines  Abendessen kocht. Wir beiden Maenner spuehlen dafuer das Geschirr.


06. 09. Schon um 06.15 Uhr bin ich auf dem Weg, heute werden es gegen 40 km sein. Ganz alleine wandere ich durch diesen stillen Morgen. Nach 15 km gibt es ein kraeftiges Fruehstueck in der Bar von Miguel einem Pilgerveteranen. Weiter gehe ich nach Melide.




 Nein ich habe mich nicht verlaufen, ich bin nicht im Tessin nein auch hier 50 km vor Santiago gibt es ein Melide. Hier treffe ich doch tatsaechlich den Frank wieder, den glaubte ich bereits viel weiter vorne. Wir gehen gemeinsam bis Arzua. Er uebernachtet im Hotel, ich belege in einer kleinen Herberge den letzten Platz. Seit Sarria sind sehr viele Spanier unterwegs, alle mit kleinem Gepaeck dafuer umso lauter und froehlicher. Sie gehen nur die 100 km damit sie die Compostela vorzeigen koennen, das ist ihnen sehr wichtig. Dadurch sind nun die Herbergen ploetzlich sehr voll.  Morgen muss ich noch eine Herberge finden und dann werde ich in einer Pension in Santiago einige Tage bleiben.
07. 09.  Mit Schrecken stelle ich rote Punkte auf meiner Haut fest, sind das wohl Bettwanzen ? Sie veraendern sich den ganzen Tag nicht, so bin ich etwas beruhigt. Heute laeuft es sehr gut und ich komme schnell voran. Wahrscheinlich auch die Vorfreude auf morgen. Schoen wenn ich mich als mueder Pilger an Sankt Jakobus anlehnen kann.


Weiter geht es auf den Monte de Gozo. Das Papstdenkmal ist sehr gross, aber stellt nicht viel dar, oder ich verstehe es wieder einmal nicht richtig.


Die versprochene Aussicht auf Santiago ist enttaeuschend, nun dann freue ich mich halt auf morgen.

Kurz vor dem Ziel mit frohem Pilgergruss Ultreia Pilger Johann

Montag, 3. September 2012

29. 08.  Niemand der seinen Rucksack schon um 5 Uhr packt, kein Handy nichts kann uns heute stoehren. Trotzdem kann ich nicht mehr schlafen und gehe um 8 Uhr ins Internet um meinen Blog zu aktualisieren. Um 9 Uhr machen wir uns ans Fruestuecksbuffet. Alles gibt es hier, das habe ich noch nie gehabt, Sekt zum Fruehstueck. Bis 11 Uhr lassen wir uns Zeit. Nun hat der Alltag uns wieder. Marga muss auf den Zug und wir gehen das lezte Stueck Weg gemeinsam. Nun ist der Pilger Johann wieder alleine und macht sich auf  seinen Weg. 22 km stehen heute noch an und das geht fast wie von selbst. In der Herberge treffe ich eine Gruppe aus Deutschland. Sie sind gerade im Begriff ihr Abendessen zu kochen und spontan werde auch ich dazu eingeladen.So ist das Pilgerdasein doch sehr angenehm.
30. 08. Wie gewohnt starte ich um 7 Uhr in einen wunderschoenen Morgen hinein.



Wetter, Weg und Umgebung alles stimmt. 15 km gehe ich bis es Fruestueck gibt,dafuer habe ich dann auch richtig Hunger. Die letzten km Meseta stehen an, schon bald aendert sich die Landschaft. Bis Astorga geht es nocheinmal ueber einsame aber schoene Wege was ich sehr geniesse. Zudem sind es heute nur 34 km, bei meiner Fitness ein Katzensprung. Um 14.30 stehe ich vor der Unterkunft und freue mich den Nachmittag geniessen zu koennen.



Die Kathedrale, das Museum und die Altstadt fuer alles habe ich Zeit heute. Um 19 Uhr stehe ich in der Kueche um meinen deutschen Kollegen zu helfen. Es wird wieder gemeinsam  gekocht und gegessen. Schade von allem hat es viel zu viel und so landet gutes Essen im Abfallkuebel. Ich entschliesse mich ab morgen nicht mehr mit dieser Gruppe Essen zu kochen.
31. 08.  Die erste Tat heute frueh, eine SMS an Charlotte die heute pensioniert wird. Nun ist wieder Alltag, ich gehe um 7 Uhr auf den Weg. Es ist  sehr kalt. In kurzen Hosen und Kurzarmhemd friere ich ganz gehoerig. Nach ca 2 Std waermt die Sonne langsam und es wird angenehm. Eigentlich sind heute nur 27 km geplant. Ich ueberlege aber meinen Weg und will nicht am fruehen Morgen am Cruz de Ferro sein. So gehe ich weiter und erreiche das Cruz de Ferro bei herrlich warmem und klarem Wetter. Lange sitze ich hier auf dem grossen Steinhaufen und gehe mein Leben noch einmal durch. Endlich kann ich meinen Stein den ich aus Nesslau mitgetragen habe hier ablegen. Ein sehr emotionaler und tiefgehender Augenblick. Auch den ganz kleinen Stein von Tamara lege ich dazu mit einem Brief an meine verstorbene Frau Frieda.

Am liebsten wuerde ich hier sitzen bleiben. Aber Ultreia das Leben geht weiter und so auch der Pilger Johann. Tief in Gedanken versunken geht es bergab zur Herberge in El Acebo. Eine schoene Herberge erwartet mich und weil ich soweit gegangen bin auch wieder total andere Pilger.
01. 09. Heute klingelt kein einziges Natel im Schlafsaal, so schoen. Erst um 7 Uhr stehe ich auf bin aber 30 Min. spaeter trotzdem auf dem Weg nach Ponferrada hinunter. Sehr steil fuehrt der Bergweg ins Tal, und ich bin froh erst bei Tageslicht losgewandert zu sein. Nach 2 Std. wird verpflegt und gegen 12 Uhr habe ich Ponferrada erreicht. Nicht alles sind hier Fusspilger, dieser hat es eindeutig bequemer.



In der Basilika wird gerade eine Messe gefeiert, weshalb ich auch laenger bleibe. Auch wenn ich fast nichts verstehe, ich geniesse diese Stimmung. Es muss noch weitergehen 16 km werden es noch sein. Unendlich lange ist der Weg erst um 17 Uhr finde ich die Herberge in Cacabelos. Ganz speziell diese Unterkunft. Rund um eine alte Kirche sind 2er Boxen aufgestellt ohne Fenster aber mit grossen Tueren zum Innenhof.


02. 09.  Frueh bin ich auf dem Weg und geniesse die Ruhe am Sonntagmorgen. 2x waere heute eine Abkuerzung moeglich, aber das waere immer die Variante der Strasse entlang. So entscheide ich mich fuer den Umweg und das ist gut so. Die Landschaft ist wunderschoen, da darf schon etwas mehr Anstrengung sein. Gegen 17 Uhr komme ich in La Faba an, meinem heutigen Ziel. 36 km sind geschafft und die Haelfte der Hoehenmeter auf den O Cebreio sind hinter mir. Eine sehr gepflegte Herberge die von Deutschen betreut wird laed mich zum uebernachten ein. Eine schoen restaurierte Kapelle gehoert auch dazu was alles sehr stimmungsvoll macht.
03. 09.Die letzten Hoehenmeter und ich bin ganz oben auf dem O Cebreio, dem letzten wirklich grossen Huegel auf meiner Pilgerreise bis Santiago. Lange geht es auf und ab, ein langer Huegelzug wird ueberwandert. Zum Schluss geht es noch einmal stark bergab und ich bin bei der Herberge von Tricastela. Kurz vor der Herberge steht dieser Stein, es sind noch 130 km bis Santiago de Compostela. Bald sehr bald bin ich am Ziel.



Hier bleibe ich, es hat Internet und somit ist alles wieder auf dem neusten Stand.

Mit frohem Pilgergruss Ultreia  Pilger Johann