Montag, 3. September 2012

29. 08.  Niemand der seinen Rucksack schon um 5 Uhr packt, kein Handy nichts kann uns heute stoehren. Trotzdem kann ich nicht mehr schlafen und gehe um 8 Uhr ins Internet um meinen Blog zu aktualisieren. Um 9 Uhr machen wir uns ans Fruestuecksbuffet. Alles gibt es hier, das habe ich noch nie gehabt, Sekt zum Fruehstueck. Bis 11 Uhr lassen wir uns Zeit. Nun hat der Alltag uns wieder. Marga muss auf den Zug und wir gehen das lezte Stueck Weg gemeinsam. Nun ist der Pilger Johann wieder alleine und macht sich auf  seinen Weg. 22 km stehen heute noch an und das geht fast wie von selbst. In der Herberge treffe ich eine Gruppe aus Deutschland. Sie sind gerade im Begriff ihr Abendessen zu kochen und spontan werde auch ich dazu eingeladen.So ist das Pilgerdasein doch sehr angenehm.
30. 08. Wie gewohnt starte ich um 7 Uhr in einen wunderschoenen Morgen hinein.



Wetter, Weg und Umgebung alles stimmt. 15 km gehe ich bis es Fruestueck gibt,dafuer habe ich dann auch richtig Hunger. Die letzten km Meseta stehen an, schon bald aendert sich die Landschaft. Bis Astorga geht es nocheinmal ueber einsame aber schoene Wege was ich sehr geniesse. Zudem sind es heute nur 34 km, bei meiner Fitness ein Katzensprung. Um 14.30 stehe ich vor der Unterkunft und freue mich den Nachmittag geniessen zu koennen.



Die Kathedrale, das Museum und die Altstadt fuer alles habe ich Zeit heute. Um 19 Uhr stehe ich in der Kueche um meinen deutschen Kollegen zu helfen. Es wird wieder gemeinsam  gekocht und gegessen. Schade von allem hat es viel zu viel und so landet gutes Essen im Abfallkuebel. Ich entschliesse mich ab morgen nicht mehr mit dieser Gruppe Essen zu kochen.
31. 08.  Die erste Tat heute frueh, eine SMS an Charlotte die heute pensioniert wird. Nun ist wieder Alltag, ich gehe um 7 Uhr auf den Weg. Es ist  sehr kalt. In kurzen Hosen und Kurzarmhemd friere ich ganz gehoerig. Nach ca 2 Std waermt die Sonne langsam und es wird angenehm. Eigentlich sind heute nur 27 km geplant. Ich ueberlege aber meinen Weg und will nicht am fruehen Morgen am Cruz de Ferro sein. So gehe ich weiter und erreiche das Cruz de Ferro bei herrlich warmem und klarem Wetter. Lange sitze ich hier auf dem grossen Steinhaufen und gehe mein Leben noch einmal durch. Endlich kann ich meinen Stein den ich aus Nesslau mitgetragen habe hier ablegen. Ein sehr emotionaler und tiefgehender Augenblick. Auch den ganz kleinen Stein von Tamara lege ich dazu mit einem Brief an meine verstorbene Frau Frieda.

Am liebsten wuerde ich hier sitzen bleiben. Aber Ultreia das Leben geht weiter und so auch der Pilger Johann. Tief in Gedanken versunken geht es bergab zur Herberge in El Acebo. Eine schoene Herberge erwartet mich und weil ich soweit gegangen bin auch wieder total andere Pilger.
01. 09. Heute klingelt kein einziges Natel im Schlafsaal, so schoen. Erst um 7 Uhr stehe ich auf bin aber 30 Min. spaeter trotzdem auf dem Weg nach Ponferrada hinunter. Sehr steil fuehrt der Bergweg ins Tal, und ich bin froh erst bei Tageslicht losgewandert zu sein. Nach 2 Std. wird verpflegt und gegen 12 Uhr habe ich Ponferrada erreicht. Nicht alles sind hier Fusspilger, dieser hat es eindeutig bequemer.



In der Basilika wird gerade eine Messe gefeiert, weshalb ich auch laenger bleibe. Auch wenn ich fast nichts verstehe, ich geniesse diese Stimmung. Es muss noch weitergehen 16 km werden es noch sein. Unendlich lange ist der Weg erst um 17 Uhr finde ich die Herberge in Cacabelos. Ganz speziell diese Unterkunft. Rund um eine alte Kirche sind 2er Boxen aufgestellt ohne Fenster aber mit grossen Tueren zum Innenhof.


02. 09.  Frueh bin ich auf dem Weg und geniesse die Ruhe am Sonntagmorgen. 2x waere heute eine Abkuerzung moeglich, aber das waere immer die Variante der Strasse entlang. So entscheide ich mich fuer den Umweg und das ist gut so. Die Landschaft ist wunderschoen, da darf schon etwas mehr Anstrengung sein. Gegen 17 Uhr komme ich in La Faba an, meinem heutigen Ziel. 36 km sind geschafft und die Haelfte der Hoehenmeter auf den O Cebreio sind hinter mir. Eine sehr gepflegte Herberge die von Deutschen betreut wird laed mich zum uebernachten ein. Eine schoen restaurierte Kapelle gehoert auch dazu was alles sehr stimmungsvoll macht.
03. 09.Die letzten Hoehenmeter und ich bin ganz oben auf dem O Cebreio, dem letzten wirklich grossen Huegel auf meiner Pilgerreise bis Santiago. Lange geht es auf und ab, ein langer Huegelzug wird ueberwandert. Zum Schluss geht es noch einmal stark bergab und ich bin bei der Herberge von Tricastela. Kurz vor der Herberge steht dieser Stein, es sind noch 130 km bis Santiago de Compostela. Bald sehr bald bin ich am Ziel.



Hier bleibe ich, es hat Internet und somit ist alles wieder auf dem neusten Stand.

Mit frohem Pilgergruss Ultreia  Pilger Johann

2 Kommentare:

  1. Hallo Johann
    Du bist aber wirklch schon weit gekommen.Schon bald hast du dein Ziel erreicht. Aus deinem Schreiben habe ich das Gefühl du leidest nicht mehr so oft wie am Anfang.Ich lese deine Berichte gerne und manchmal packt mich fast ein bisschen der Neid, denn ich denke es gibt sehr viele schöne und reiche Momente auf deiner Reise.Nun auch wir haben es schön, mnchmal streng und dann wieder gemütlicher.
    Liebe Grüsse
    Rita und Peter

    AntwortenLöschen
  2. Lieber Johann
    Ich schliesse mich Rita an. Meine Bewunderung ist gross! Da kurven wir hin und wieder lange in einer Stadt herum um einen Platz fürs Merzli zu finden und du läufst ganz cool einfach zu den Herbergen. Schmerzen dich die Knie nie, der Rücken, die Hüftgelenke? Ich beneide dich um deine Fitness und habe Vorsätze gefasst. Das echte Wienerschnitzel und Pommes in einer Stadt in Ecuador (Cuenca), gebraten von einem österreichischen Koch! hat nicht zur Fitness beigetragen aber zu einem zufriedenen Magen. Auch bei uns durfte das Bier dazu nicht fehlen!
    Du bist in wenigen Tagen am Ziel (Etappenziel?!); wir wissen noch nicht einmal, wo unser Ziel liegt.
    Machs gut und geniesse Santiago und Cabo de Finisterre - el fin del mundo
    Brigitte und Lukas

    AntwortenLöschen