Nach einer guten Nacht starte ich bei leicht bewölktem Himmel in den Tag. In Bedous finde ich die Information wo ich Material für die nächsten Tage erhalte und das Bett für morgen buchen kann. Über kleine aber wunderschöne Pilgerwege erreiche ich Borce und die Unterkunft. Die zwei Frauen die seit Oloron mit auf dem Weg sind haben sich bereits eingerichtet. Auch ein Italiener ist seit gestern dabei, das ergibt eine sehr lebhafte Runde. Wir müssen selber kochen, ein Restaurant gibt es nicht. Nun beginnt es zu regnen und alles spricht dafür dass wir morgen Schnee haben werden.
Samstagmorgen und es schneit wirklich wir sind auf 700 Metern und der Schnee hat keine Chance. Gelegentlich schneit es in den Pyrenäen bis Mitte Mai, und heute ist genau gelegentlich. Es schneit den ganzen Tag und die entgegenkommenden Autos lassen nichts Gutes ahnen. Als nun auch noch ein Schneeräumfahrzeug daher kommt ist es klar, wir können dem Schnee nicht mehr ausweichen. Schneeketten habe ich nicht dabei, ich habe ja auch nicht so runde Schuhe wie auf dem Foto, ich trage Sandaletten da kann der Schnee immer wieder heraus laufen.
Mit dem Italiener zusammen komme ich sehr gut voran um 14.00 Uhr sind die knapp 1000 Höhenmeter geschafft. Die beiden Frauen haben aufgegeben, es wäre so oder so heute der letzte Tag für sie gewesen. Wir finden die kleine Herberge sehr kalt aber nett. Sofort mache ich im Kamin Feuer und schon ist es gemütlicher in der Stube. Am Mittag hat die Sonne einmal ganz kurz geschaut wo eigentlich die zwei Pilger sind um sich sofort wieder hinter den Wolken zu verstecken und Frau Holle Platz zu lassen. Nun zum Abend hat der Wolkendeckel aufgerissen und ein strahlend blauer Himmel ziert die Bergwelt.
Sonntagmorgen und wieder ein gelegentlich Tag. Es schneit und stürmt auf dem Pass und wir beeilen uns in tiefere Gegend zu gelangen. 31 Km sind es heute 820 Höhenmeter hinunter nach Jaca. Mario legt ein riesen Tempo vor und ich will nicht zurückstehen, was ich allerdings mit zwei zusätzlichen Blasen bezahle. Nicht einmal 7 Std. brauchen wir für den Weg, nun haben wir Zeit uns zu erholen. Die Auskunft für meinen weiteren Weg gefällt mir gar nicht, morgen werde ich die Touristeninformation aufsuchen und ein hoffentlich besseres Ergebnis erfahren.
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