10. 10. Lange schlafe ich aus, ich habe es verdient. Nun erkunde ich Fatima. Es gibt viel Interessantes zu besuchen und einiges will ich auch noch organisieren. Ich finde die Touristinfo, den Busbahnhof und die Bibliothek, hier gibt es gratis Internet. Wenigstens wieder einmal meine Mails ansehen. Mit dem Bus werde ich dann guenstig nach Sevilla fahren koennen also ist auch das in Ordnung. Fatima ist im Gegensatz zu Lourdes sehr neu und modern, auch nicht so ueberlaufen. Es hat angenehm viele Pilger, leider auch sehr viele unangenehm kitschige Laeden. Ich geniesse die Athmosphaere hier und buche fuer 5 Naechte. Am 12./13. Okt. ist grosser Pilgertag hier und die moechte ich mitfeiern.
11. 10. Im Blog den ich eingebe kann ich keine Fotos laden, das System hier scheint etwas veraltet zu sein. Das werde ich in Spanien nachholen. Am Nachmittag wandere ich zum Kreuzweg und zu den Erscheinungsorten ausserhalb. Auch die Wohnhaeuser der Kinder besuche ich. Eine schoene Wanderung so leicht ohne Rucksack.
Abends noch Gottesdienst, Anbetung und Lichterprozession.
12. 10. /13. 10. Die letzten grossen Pilgerwallfahrtstage fuer dieses Jahr und der Pilger Johann ist dabei. Gut habe ich es eingeteilt und es freut mich daran teilnehmen zu duerfen. Ich habe kein Programm mehr,ich werde mitmachen wie und wo es gerade gefaellt. Es ist viel mehr Betrieb heute, vielen ist dieses Datum wichtig. Zudem faellt es auch auf das Wochenende und das benutzen die Portugiesen um zu kommen. Den ganzen Tag sind immer wieder Feierlichkeiten auf dem Platz oder in einer der beiden Basilikas. Ich finde kaum Zeit um Essen zu gehen. Die grosse Lichterprozession dauert bis gegen 1 Uhr in der Nacht. Anschliessend ist Nachtwache bei der Gottesmutter bis morgens 7 Uhr. Auch diese Nachtwache halte ich durch, es ist ein ganz besonderes Erlebnis. Schade, viele Pilger sind mit Decken und Schlafsaecken ausgeruestet und machen sich auf den Kirchenbaenken breit um zu schlafen, was mit wachen weniger zu tun hat. Um 7 Uhr ist wieder Prozession, anschliessend finde ich Zeit fuer mein Fruehstueck. Um 9 Uhr ist wieder Rosenkranzgebet und um 10 Uhr Internationale Messe, mit einem Kardinal und 12 Bischoefen und unzaehligen Priestern. Der ganze Platz ist nun total gefuellt
Das Fernsehen zeichnet die ganzen Feierlichkeiten auf und auf Grossleinwaenden kann man auch alles mitverfolgen. Die Prozessionen vor und nach der Messe sind beeindruckend und sehr ergreifend wie die Portugiesen da mitmachen. Das ganze dauert sehr lange, aber ich merke kaum wie die Zeit vergeht. Kurz vor 14 Uhr ist die Wallfahrtsaison abgeschlossen mit dem langen Nationallied der Portugiesen und unzaehligen weissen Tuechlein die geschwenkt werden. Endlich eine Kleinigkeit essen und dann eine Std. schlafen. Ich richte meinen Rucksack morgen will ich bereit sein fuer meine Weiterreise. Ich gehe noch einmal durch den ganzen Bezirk und verabschiede mich.
14. 10. Um 7 Uhr ist Tagwache fuer mich. Ich gehe noch einmal Kerzen anzuenden, bei der Gottesmutter verabschiede ich mich und um 9 Uhr besuche ich wieder die Internationale Messe. Um 10.30 faehrt mein Bus nach Lissabon. Ja richtig, ich unterbreche meine Fusspilgerschaft. Mit dem Bus geht es nach Lissabon und gleich weiter nach Sevilla. Um 9 Uhr abends werde ich in Sevilla sein. Aber meistens kommt es anders als man denkt, der Bus ist verspaetet und trifft erst um 11.30 Uhr in der Nacht in Sevilla ein.
Ich habe kein Zimmer und um diese Zeit finde ich nichts mehr. Einmal muss fast jeder Pilger im freien uebernachten, mir passiert das jetzt halt hier in Sevilla. Auf einer unbequemen Parkbank verbringe ich einige Stunden. Nun es ist in Ordnung, ich bin bereit die naechsten 1000 km in Angriff zu nehmen.
mit frohem Pilgergruss Ultreia Pilger Johann.
Hallo Pilger Johann
AntwortenLöschenIch staune und staune und kann es nicht fassen, wo Du dich überall "rumtreibst" ich komme kaum nach mit lesen, so schnell bist zu von einem Ort zum andern - na ja die Umwege - das ist wirklich hart und macht das Leben nicht einfach. Deinen Geburtstag - den habe ich natürlich vergessen - darin bin ich eben gar nicht gut! Ich freue mich extrem auf deine nächsten Berichte - Via Plata soll ganz schön hart sein - bin mega gespannt!
Urtreia Astrid, Wangen a/A.
Hallo Johann
AntwortenLöschenEs ist wirklich beeindruckend was du alles erlebst. Da staunt man nur noch. Ich werde immer noch oft angesprochen, wo du bereits bist und wie es dir so gehe. Im Moment bin ich am Ablösen und durfte in der Oberen Laui bereits das erste Mal durch den Schnee kurven. Kannst dir vorstellen, wie mich das freute!!!!! Zum Glück darf ich aber jetzt bei herrlichem Herbstwetter die Tour machen.
Nun lasse ich mich überaschen, wie dein Weg nun weiter geht.
machs guet und nüd sträng!
liebe Gruess Elsbeth und Familie
Lieber Johann
AntwortenLöschenDas hat wahrscheinlich etwas mit der spanisch/portugiesischen Kultur zu tun: Auch hier in den einst von Spaniern und Portugiesen kolonialisierten Ländern findet man eher eine Kuh auf einem 6000m hohen Vulkan als einen Wegweiser. Die Abneigung solchen Schildern gegenüber muss grenzenlos sein, etwa so gross wie die Liebe zu allen Arten von Hinweisschilder für Gefahren. Mit dem Auto ist das frustrierend, umso mehr staune ich, dass du Dich zu Fuss wegen diesem Anti-Schilder-Wald nicht zermürben lässt.
Beim nächsten Bier, das wir trinken, prosten wir uns zu, fest aneinander denkend!
Herzlichen Gruss Lukas + Brigitte