Freitag, 19. Oktober 2012

15. 10. Nach dieser unbequemen Nacht brauche ich zuerst einen heissen Kaffee und Kuchen. Nun ist es mir schon besser und ich besichtige die Altstadt die Kathedrale


und ihre Umgebung. Auch einen neuen Pilgerpass muss ich mir besorgen. Nun bin ich wieder bereit fuer den naechsten Weg von Sevilla nach Santiago. Um 12 Uhr verlasse ich Sevilla und wandere 22 km nach Guillena. Herzlichen Dank den Spaniern. Nicht einmal habe ich mich verlaufen, alles ist bestens gekennzeichnet. So macht pilgern wieder Freude. die Herberge ist allerdings geschlossen, aber das Hotel nebenan tut es auch fuer den mueden Pilger Johann.
16. 10. Es hat heute keine Eile, es sind nur 17 km die ich gehe. Von der Etappenplanung her ist es nicht anders moeglich. Durch wunderschoene Landschaften, Olivenhaine


und abgeernteten Getreideflaechen wandere ich bis Castilblanco. Auch heute, es ist alles sehr gut signalisiert und ich bin begeistert, hoffentlich bleibt es so.
17. 10. Zuerst geht es 16 km auf der Landstrasse. Es hat fast keinen Verkehr und die Umgebung gefaellt mir sehr gut. Ich kann auch einmal eine Korkeiche von nahem ansehen und studieren wie diese Rinde und deren Ernte aufgebaut ist.


Nun verlasse ich die Strasse und den Rest des Tages gehe ich durch einen Nationalpark. Sehr schoen und ruhig, sogar Hirsche sehe ich aus naechster Naehe. Kurz vor Almaden de la Plata noch ein kurzer aber heftiger Aufstieg und dann ist es geschafft, ich bin am Ziel. Die private Herberge gefaellt mir gar nicht, so gehe ich weiter in die Oeffentliche. Diese Wahl ist gut, ich bin alleine und habe Platz soviel ich will.
18. 10. Um 07.40 Uhr ist es noch dunkel hier, aber mit der Taschenlampe in der Hand suche ich meinen Weg. Bald ist es aber hell genug und ich beeile mich vorwaerts zu kommen. Die dunklen Wolken lassen mich nichts Gutes ahnen. Es ist wunderschoen immer noch in diesem Nationalpark unterwegs zu sein. Immer wieder kann ich Tiere sehen und vorwaerts komme ich auch recht gut. Um 11 Uhr habe ich die erste Etappe von 13.5 km hinter mir, ich haenge aber gleich noch einmal 20 km an. Nun beginnt es zu regnen und das nicht nur wenig. Ueberall sind Baeche und Geroell auf dem Weg, langsam koennte es gefaehrlich werden. Fuer die Tiere und die Natur ist dieser Regen ein wahrer Segen, die brauchen das Wasser unbedingt. Na ja der Pilger Johann koennte auch ohne ganz gut leben. Nun hat aber die Natur Vortritt. Um 17 Uhr bin ich durchnaest und halb erfrohren im Hotel in Monasterio. Ein Tequila und eine warme Dusche wecken die Lebensgeister wieder. Das Haus verlasse ich fuer heute nicht mehr, ich habe hier alles was ich brauche.
19. 10. Leicht bewoelkt aber von oben trocken gehe ich los. Meine Hose die Jacke und die Schuhe sind immer noch durchnaesst. Aber bald einmal scheint die Sonne und es wird angenehmer. Auch heute sind lockere 22 km auf meinem Plan. Pic Nic habe ich dabei, so bin ich nicht darauf angewiesen dass es keine einzige Bar unterwegs hat. Kurz vor dem Ziel werde ich von einem Mann angesprochen ob ich im Dorf naechtigen moechte. Ja will ich, und er hat, wen wunderts, natuerlich die passende Adresse. Er versucht ankommende Pilger in eine private Unterkunft zu bringen, er wird dafuer eine Provision kassieren. Ich nehme an, und das ist ein super guter Entscheid. Ein wunderschoenes Zimmer, Garten, auch Internet und Waschmaschiene sind gratis, das heisst sind im Preis von 15 Euro inbegriffen. So ist das Pilgerleben ein wahrer Genuss und nicht allzuschwer zu ertragen.

Mit frohem Pilgergruss Ultreia  Pilger Johann

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