Dienstag, 7. Mai 2013

Barcelona ade

Schon früh mache ich mich auf, Barcelona zu verlassen. Zu Fuss geht es durch die Stadt und sehr weit geht es gut, dann steht der Pilger Johann plötzlich vor einem Tunnel, Fussgänger verboten, kann ich das übersehen ? Nein !!  Kurz zuvor habe ich doch eine U-Bahnstation gesehen. Zurück und mit der Bahn diesen Tunnel umgehen. Alles bestens ich wandere in der richtigen Richtung. Die Spanier haben anscheinend grosse Freude am Pilger Johann. Immer wieder hupen die Autos und nicht wenige winken mir zu, allerdings komisch, oft winken sie nur mit einem Finger und der zeigt Richtung Kopf. Was solls sobald ich am rettenden Strassenrand bin winke ich fröhlich zurück. Bis gegen drei Uhr hoffe ich immer noch alles ist in Ordnung. Nun aber finde ich einfach keinen Übergang auf die andere Talseite. So besteige ich halt wieder den Zug und fahre bis nach Montserrat hoch. Gerade noch rechtzeitig, bis um 18 Uhr kann ich in der Herberge anmelden. 


Ein wunderschöner Morgen und ich bin schon um 7 Uhr auf dem Weg. Jetzt gefällt es mir wieder. Auf diesem Weg bin ich schon angekommen, wenigstens dann wenn ich mich nicht gerade verlaufen habe. Aber jetzt in Richtung Santiago ist alles sehr gut beschildert. Ich folge immer den Indianer Spuren, überall haben sie gelbe Pfeile hängen lassen. Um 17 Uhr erreiche ich müde aber glücklich die Unterkunft, den ganzen Tag nichts als Freude und Zufriedenheit. So macht pilgern richtig Spass. Abends höre ich sogar noch das Wunschkonzert im Schweizer Radio.
Wieder starte ich um 7.30 Uhr bei herrlichem Wetter und in bester Laune. Immer wieder sehe ich jetzt auf dem Rückweg wo und warum ich falsch gelaufen bin, immer war nicht die Signalisation schuld,  ich hätte auch besser schauen können. Nun das ist vorbei, auch heute kein einziges Mal verlaufe ich mich. Immer wieder komme ich an blühenden Rapsfeldern vorbei und das duftet sehr gut.



Auch die heutige Unterkunft ist mir bekannt, im Kloster in Cervera kann ich mich erholen und stärken für morgen. Im nahen Restaurant gibt es Abendessen und Internet. 
Schon wieder Mittwoch und ich bin nicht so früh unterwegs. Die Klosterfrauen sind begeistert wenn sich Pilger die Zeit nehmen und mit ihnen die Morgenmesse feiern, und diese Freude mache ich ihnen gerne. Ich ziehe los und weiter geht es durch interessante Gegenden. Der Wirt in Castelnuovo kennt mich noch und es ist ein gemütlicher Abend. Die Schlüssel für die Unterkunft sind bei mir ich bin der einzige Pilger heute. Denkste, in der Bar werde ich gesucht da noch einmal zwei Fahrradpilger eingetroffen sind. Egal ich habe meinen Platz und um 21.30 lege ich mich hin und schlafe tief und fest. Ich staune dass am Morgen noch einmal  zwei Pilger mehr hier genächtigt haben. 
Ich stehe früh auf und mache mich auf den Weg nach Lleida. Das ist der letzte Teil den ich teilweise schon kenne, morgen betrete ich wieder Neuland. 


Ich komme an und freue mich auf das Neue und Unbekannte. Jetzt endlich habe ich einen Pilgerführer gefunden und ich fühle mich sicherer im planen meines Weges.
Mit frohem Pilgergruss Ultreia Pilger Johann

1 Kommentar:

  1. Hallo Johann
    Welche Überraschung! Von Nadine haben wir erfahren, dass du bereits seit einiger Zeit wieder unterwegs bist. Hut ab! Trotz Blasen und S..wetter (wie übrigens auch bei uns) lässt du dich nicht von deinem Vorhaben abbringen. Wir freuen uns an deinen eindrücklichen Bildern und wünschen dir eine erlebnisreiche, sorgenfreie Zeit.
    Liebe Grüsse Theres und Gody

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