Nun gut, ich gehe meinen Weg und es kümmert mich wenig was die andern tun. Doch bin ich froh, kurz nach zwei Uhr erreiche ich die Herberge die bereits fast ausgebucht ist. Ein Einerzimmer erhalte ich gerade noch, sonst müsste ich in der öffentlichen Herberge schlafen, dort sind ca 100 Betten in einem Schlafsaal vereint. Es kostet etwas mehr aber nach diesem Tag der Hektik geniesse ich das Alleinsein.
Auch heute ist nicht an Ausschlafen zu denken. Vor sechs Uhr geht es los, Türen schlagen und lautes Geschwätz holen mich aus dem Schlaf und so mache ich halt mit und bereite mich für den Abgang vor. Auf dem Weg geht es schon wieder zu und her wie in einem Ameisenhaufen. Jeder will, so glaube ich, der erste sein. Nach einer guten Stunde geniesse ich mein Frühstück, ich habe keine Eile es sind nur 25 Km bis Santo Domingo, natürlich immer noch in Spanien. Das Wetter ist gut und die Sonne scheint den ganzen Tag, laut dem Wetterbericht wenigstens. In Wirklichkeit ist es schon morgens bewölkt und kurz nach 10 Uhr regnet es auch schon. Um ein Uhr bin ich in der Herberge und es heisst eine Stunde Schlange stehen bis ich endlich mein Bett erhalte. Bin ich froh ist morgen Schluss mit dem Camino France, das würde ich nicht lange aushalten. Im letzten Jahr war ich in der Ferienzeit hier unterwegs und es ist nicht zu vergleichen mit heute. Zeit habe ich genug um die Kathedrale und die Stadt anzusehen es gibt erst um 20.00 Uhr Abendessen. Eine Pilgermesse mit Pilgersegnung besuche ich auch noch um anschliessend meinen wohlverdienten Schlaf zu suchen.
Viel zu früh werde ich geweckt und stehe deshalb auch schon auf. Ich genehmige mir in der Bar nebenan ein Frühstück und ziehe los. Nur wenige Meter sind es auf dem Camino France, denn schon bei der Kathedrale zweige ich ab auf dem Camino Tunnel San Adrian. Nun kann ich es wieder geniessen, weit und breit kein Mensch zu sehen. So geniesse ich den Pilgerweg, alleine und wunderschöne Gegenden.
Zum Teil wieder etwas zu nass aber ich habe mich daran gewöhnt. Zum Glück habe ich schon gefrühstückt, denn die erste Bar hat noch geschlossen. So wird es 12 Uhr bis ich wieder etwas trinken kann. Es geht weiter zwischen Rebbergen durch zum Hauptort von " La Rioja " , in Haro finde ich ein freies Bett, geniesse die Ruhe und den Rioja. Lange suche ich bis ich den begehrten Stämpel in meinem Pilgerpass habe. Nun kann ich in Ruhe schlafen, alles ist erledigt, sogar der Pilger Johann.
Mit frohem Pilgergruss Ultreia Pilger Johann
Wir hoffen, dass der erledigte Pilger sich am nächsten Morgen erquickt erhoben und seinen Weg fortgesetzt hat. Nur so bekommen wir wieder neue Berichte zu lesen. Warum sind die Fotos seit Deinem neuen Start nicht mehr in guter Qualität im Text? Wir freuen uns aber immer aufs Neue, von Dir zu hören - Deinen Humor verlierst Du nur bei Massenansammlungen! Beinahe so ergeht es uns auch in den Grosssstädten. Darum geniessen wir die Weite der USA.
AntwortenLöschenHerzliche Grüsse
Brigitte und Lukas