Montag, 13. Mai 2013

Mein neuer Wegabschnitt


Nach einer sehr guten Nacht in der Jugendherberge verlasse ich Lleida. Zum Anfang geht es alles dem Rio Segre entlang, er führt Hochwasser was immer wieder interessante Schauspiele in der ufernahen Umgebung ergibt. Nun gehe ich über einige Hügel und komme frühzeitig in Fraga meinem nächsten Übernachtungsort an. Fraga hat schon bessere Zeiten erlebt, hier ist die Krise sehr stark spürbar. In der Pension ist Platz und ich werde wieder verwöhnt denn es gibt selten hier noch Gäste. 


Heute sind es 27 Km und ich starte früh, zum Anfang sind 250 Höhenmeter zu bewältigen, dafür gibt es oben in der Bar ein schönes Frühstück, steht im Pilgerführer. Natürlich, diese Bar scheint seit Jahren geschlossen zu sein. Macht nichts, nach 6 Km ist eine Tankstelle mit Verpflegung. Gut ist wenigstens der Shop offen, das Restaurant musste ebenfalls schliessen. Ich kaufe Picnic ein und verpflege mich auf einem unbequemen Stein. Schön, heute bin ich kurz nach zwei Uhr am Übernachtungsort. Habe ich gedacht, zwei Pensionen gibt es hier und beide haben Samstags geschlossen. Das Hotel ist etwas Ausserorts und nimmt keine Pilger auf, egal ob sie bezahlen können oder nicht. Der Bus fährt um vier Uhr, den  werde ich benützen bis zur übernächsten Ortschaft. Leider fällt er aus, so gehe ich zu Fuss die nächsten 10 Km und warte hier auf den Nächsten. In Bujaraloz ist die Übernachtung auch nicht sicher, so fahre ich bis nach Saragossa durch. Gegen neun Uhr treffe ich dort ein und frage mich, finde ich um diese Zeit noch ein Zimmer ? Die Informationen sind geschlossen, so bin ich auf mich selbst gestellt. Ich habe Glück. Das erste Hotel das ich in der Innenstadt sehe trägt zwei Sterne und das sollte erschwinglich sein. Ja für 37€ ist ein sehr schönes Zimmer frei, das freut mich sehr, ich buche für zwei Nächte, in Saragossa lege ich einen Ruhetag ein. 


Es ist Sonntag und ich erkunde Saragossa mit seine Sehenswürdigkeiten. Grosse Teile der Stadt sind abgesperrt, es findet ein Marathon in den Gassen der Altstadt statt. Am nächsten Tag lese ich in der Zeitung dass fast 3000 Teilnehmer am Start waren. 




Diese gewaltige Basilika habe ich bestaunt, so etwas wäre heute kaum mehr denkbar. So vergeht mein Ruhetag sehr schnell und morgen bin auch wieder auf meinem Weg. 
Schon früh starte ich in den herrlichen Morgen. Es ist noch frisch aber zum Wandern genau richtig. Lange geht es dem Ebro entlang, einmal sehr nahe und später etwas weiter weg, aber immer  im sehr fruchtbaren Tal des Ebros. Das heisst es ist den ganzen Tag sehr flach, was mich gut voran kommen lässt. Schon vor fünf Uhr bin ich im Hotel und kann mich erfrischen und erholen. Auf dem Kirchturm nebenan haben die Störche viel zu tun um ihre Jungen zu füttern.


Bei einem feinen Nachtessen geniesse ich das Wunschkonzert des Schweizer Radios und schreibe meinen Blog. Übrigens habe ich noch selten eine so schöne Bar gesehen wie in diesem Hotel, sie ist eigentlich geschlossen, aber der Wirt zeigt sie mir voller Stolz. Nun nähere ich mich schon sehr bald dem Camino France welchen ich vom letzten Jahr her kenne. 
Mit frohem Pilgergruss Ultreia Pilger Johann 

2 Kommentare:

  1. Lieber Johann,
    Toll, diese imposanten Bauten! Offensichtlich bist du wieder gut unterwegs sowie weiterin am "Kilometerschnetzlen" und um einige Pilgererfahrungen reicher.... Alles Gute und hoffentlich akzeptableres Wetter wünschen dir
    Theres und Gody

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  2. Paul Schwarzenberger22. Mai 2013 um 19:32

    salü Pilger Johann,
    toll wie du dich auf spanischen Gestaden bewegst, leider hast du auch nicht immer das beste Wetter. Bei uns im Moment Regen. ..Regen... Tropfen .... Irgendwann werden wir vielleicht mal wieder ein paar Sonnenstrahlen sehen..??
    Da kann ich dir nur alles Gute wünschen, viel Ausdauer, gute Wege und nimm dir Zeit, en Gruess vo Dietwil, Paul

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